Der Schlächter von Bosnien Der Mladic-Prozess
Fr, 11.07. | 0:45-2:15 | Phoenix
2019
Robert Miller und Henry Singer haben ein packendes und dreidimensionales Bild des hochkomplexen Prozesses erschaffen. Zusammen mit bislang unveröffentlichtem Archivmaterial macht dies ihren Film zu einem wichtigen Dokument einer der düstersten Phasen der europäischen Geschichte.
Tausende von muslimischen Männern und Jungen wurden in den 1990er Jahren im ehemaligen Jugoslawien brutal ermordet und gequält. Insgesamt wurden 130.000 Menschen getötet und vier Millionen vertrieben. Verantwortlich für die ethnischen Säuberungen war General Ratko Mladić, Kommandant der VRS, der "Armee der Republik Srpska". Sein Beiname: Der Schlächter von Bosnien.
Während der Konflikte schufen die Vereinten Nationen einen Gerichtshof zur Verfolgung mutmaßlicher Kriegsverbrecher. Der meistgesuchte von ihnen war General Ratko Mladić. Die Anklage gegen ihn umfasst zwei Fälle von Völkermord und fünf Fälle von Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Verfolgung, Mord, Vernichtung, Deportation und den unmenschlichen Akt der Vertreibung.
Eine Mammutaufgabe: Im Verlauf des Prozesses tagte die Kammer 530 Prozesstage lang, hörte 592 Zeugen und sichtete nahezu 10.000 Beweisstücke.
Mladić ist im Gerichtssaal anwesend, als seine Verteidiger und die Anklage ihre Beweise vorbringen und sich ein regelrechtes Duell liefern. Während der Verhandlung wird ein Massengrab in Prijedor entdeckt, was die Verteidigung um Branko Lukic in Zugzwang bringt. Sie brauchen dringend einen Zeugen, der Mladićs Unschuld beweist. Gemeinsam mit Mladićs Sohn Darko versuchen sie, eine humanere Seite Mladićs zu zeigen. Die Zeugenaussagen und Videomaterial aus jener Zeit zeichnen jedoch ein ganz anderes Bild.
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