BR Story Junglandwirte dringend gesucht – was Bayern von Italien lernen kann
Mi, 09.07. | 22:00-22:45 | BR
Tatsächlich wird in Italien solch kreatives Engagement gefördert: Junglandwirte erhalten Existenzgründungsprämien und Zuschüsse für Landkauf. Dieser kann über ein staatliches Förderprogramm bis zu 100 Prozent finanziert werden. Davon können viele junge Menschen in Bayern, wo Ackerland knapp und sehr teuer ist, nur träumen. Wer keinen Hof erbt, hat praktisch keine Chance, Landwirt zu werden. Auch wer Pachtflächen sucht, steht vor schier unüberwindbaren Hürden. Erst recht, wem sie gekündigt wurden. Genau das ist der Familie Schönegge passiert. Ihnen wurden 90 Prozent ihrer Pachtflächen gekündigt. Der Hof stand vor dem betrieblichen Aus. Nur dank zivilgesellschaftlichen Engagements – hier durch die Kulturland-Genossenschaft – können die Schwestern Lillian und Sophia nun doch an einem neuen Standort weitermachen. Öffentliche Fördermittel retteten sie nicht.
Lucia Birkmeier von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft in Bayern fordert mehr Unterstützung auch seitens der Politik. "Ideen gibt es genug – was fehlt, ist der Zugang zu Land." Zwar gibt es in Bayern die sogenannte Junglandwirteprämie, die ist aber an die Fläche gebunden. Für Neueinsteiger und für kleinere Höfe ist das also keine echte Hilfe. Ihrer Meinung nach braucht es staatliche oder auch kommunale Förderungen, die auch den Kauf von Flächen finanzieren helfen.
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