Gernstl - Sieben mal Bayern Gernstl in Unterfranken (I)

So, 06.07.  |  15:15-15:30  |  BR
Untertitel/VT Stereo 
In Unterfranken ist auf jeden Fall mal eines klar: hier ist der Wein zuhause. 6500 Winzer sind hier tätig, der Main windet sich in Schleifen an den Weinhängen vorbei. Vielleicht sind die Unterfranken so besonders gelassen, weil sie Weintrinker sind? Das Wesen der Bayern zu ergründen, nicht weniger haben sich Franz X. Gernstl, HP Fischer (Kamera) und Stefan Ravasz (Ton) für ihre Reportagereise durch alle sieben bayerischen Regierungsbezirke vorgenommen. Sind vielleicht die Oberfranken den Oberbayern ähnlicher als den Oberpfälzern?

Diesmal ermittelt das Dreigespann in Unterfranken und beginnt die Reise in der Regierungshauptstadt Würzburg. Ein Beamter, der seine Mittagspause, wie jeden Tag, schwimmend im Main verbringt, erweist sich zwar als Oberfranke und verwehrt sich gegen Verallgemeinerungen, weiß aber trotzdem, dass die Oberfranken "ein biss'l g'scherter" und die Unterfranken "ein biss'l lockerer" sind.

In einer Gasse in der Innenstadt findet Gernstl einen echten Würzburger. Gustav Ewald ist bodenständig, wortkarg und heimatverbunden, wie sich das für einen Unterfranken gehört. Seit 55 Jahren sitzt er in seinem kleinen Antiquitätenladen, wartet auf Kundschaft und macht dabei einen zufriedenen Eindruck. Er wollte gerne einmal nach Peru, doch seine Frau spielt nicht mit. Das grämt ihn allerdings nicht weiter, er meint: "Wenn man sich einen Traum verwirklicht, dann ist es ja keiner mehr."

In Oberfranken ist das Bier zuhause, in Unterfranken der Wein. Wer das noch nicht gewusst hat, merkt es spätestens, wenn er von Würzburg aus am Main entlang flussaufwärts fährt. Dann nämlich gerät man ins Fränkische Weinland.

Mittendrin: das schnuckelige Städtchen Volkach. Hier lebt Gustav Weissenseel, der jedes Jahr den Weinwagen für die neue Weinprinzessin baut. Üppig dekorierte Gefährte mit Lichterketten, Kunstblumen und sich drehenden Weinflaschen. Franz Gernstl darf probehalber den Platz der Prinzessin einnehmen. In Münnerstadt am Rande der Rhön marschieren am Wochenende abenteuerlustige Büroangestellte unter dem Kommando von Joachim Hippel, einem ehemaligen Soldaten, durch die Wälder. Mitten drin mit Rucksack und Landkarte: Franz Gernstl, der allerdings noch vor der ersten Flussquerung fahnenflüchtig wird. Die Suche nach den Eigenheiten der Unterfranken ist schließlich aufregend genug. "Brödla", "Zwergla" - die Franken lieben die Verkleinerung. Nicht nur in der Sprache.

Der Holzschnitzer Norbert Riemer hat sich die Tabakspfeife vorgenommen und es damit ins Guinness Buch der Rekorde geschafft. Die kleinste rauchbare Pfeife der Welt ist kleiner als das Zündholz, mit dem Riemer das Rekordpfeifferl anzündet. Sie bringt es immerhin auf zehn Sekunden Rauchvergnügen, sieben deutlich erkennbare Tabakwölkchen und einen Satz heiße Finger.

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