Schätze der Welt - Erbe der Menschheit Der königliche Park von Studley und die Ruinen von Fountains Abbey (Großbritannien) - Gepflegte Wildnis
So, 19.01. | 10:15-10:30 | HR
Im Wasser Lord Aislabie's "Watergarden", dem königlichen Park von Studley im Norden der Grafschaft Yorkshire, spiegeln sich auch kleine griechische Tempel und gotische Türmchen, denn im 18. Jahrhundert war es Mode, die Parks adliger Landsitze mit diesen Gebäuden zu schmücken. Geht man auf gepflegten Parkwegen am Bach entlang, fällt der Blick auf Fountains Abbey oder das, was von dem einst größten englischen Zisterzienserkloster in Yorkshire übrig geblieben ist: eine beeindruckende Ruine. 1132 waren 13 Mönche aus dem Benediktinerkloster York in das unbewohnte Tal gezogen. Sie waren "Aussteiger" und verachteten das Wohlleben und die Bequemlichkeit, die sich in den Klöstern ausgebreitet hatten. Ihr Vorbild: Ein Kloster in Burgund in Citeaux, lateinisch Cisterzium. Die englischen Mönche schlossen sich den Zisterziensern an. Dieser Mönchsorden schrieb Architekturgeschichte: Kein Prunk durfte in den Kirchen die Andacht stören, die Wände waren weiß geputzt, und nur an Säulenkapitellen konnten die Steinmetze ihr Können beweisen. Turmlos musste die Kirche sein, denn Hochbauweise galt als Zeichen des Hochmuts. Doch das Erste, was von Fountains Abbey schon von Weitem ins Auge fällt, ist der hohe spätgotische Turm. Er wurde zum Wahrzeichen des Klosters und dient als Beweis für dessen Wohlstand. Die Zisterzienser von Fountains Abbey waren im internationalen Wollhandel tätig und besaßen riesige Ländereien, doch 1539 brach die Erfolgsgeschichte ab. Fountains Abbey wurde, wie die meisten Klöster, von Heinrich VIII. aufgelöst. Spätere Besitzer nutzten Kloster und Kirche als Steinbruch, bis Lord Aislabie den dekorativen Wert der Ruine erkannte und sie als Blickfang in der Naturkulisse seines Parks Studley Royal nutzte.
Der Film aus der Reihe "Schätze der Welt" besucht das UNESCO-Weltkulturerbe in der Grafschaft Yorkshire in England.
Redaktionelle Zustaendigkeit: Christian Romanowski
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