Brahmaputra Wasser vom Himalaya
Mi, 01.01. | 5:15-6:00 | Phoenix
Den drei bekannten Naturfilmautoren Klaus Feichtenberger, Jeremy Hogarth und Heinz Leger ist es erstmals gelungen, seinen gesamten Lauf filmisch zu erfassen. Manche bis heute kaum zugänglichen Abschnitte zeigt die Dokumentation zum ersten Mal. Der Brahmaputra ist ein Gigant, noch immer geheimnisvoll und weitgehend unbekannt. Erst seit hundert Jahren weiß man, dass sein Oberlauf in Tibet und sein Mittellauf in Indien ein und derselbe Fluss sind. Lange wurde seine Quelle am heiligen Berg Kailash vermutet, erst seit 2011 ist der See unter dem Angsi-Gletscher als Ursprung des Flusses wissenschaftlich bestätigt.
Der Oberlauf des Brahmaputra, der Yarlung Tsangpo, fließt von seinem Ursprung aus 1700 Kilometer westwärts, entlang der chinesisch-nepalesischen Grenze. Dann zwingt ihn der 7000 Meter hohe Berg Namcha Barwa in eine riesige Schleife, in die tiefste und längste Schlucht der Welt. Das große Schluchtensystem des Yarlung Tsangpo ist weit mächtiger als etwa der Grand Canyon. Nach der spektakulären Biegung wendet sich der Fluss ostwärts und heißt von da ab Brahmaputra. Der Fluss wird träge und verliert sich über lange Strecken in gewaltigen Schottermassen. In Bangladesch angekommen bekommt er erneut einen anderen Namen: Jamuna. Während des Sommermonsuns verschwindet das breite Flussbett unter gewaltigen Wasserfluten, die sich Richtung Küste in Bewegung setzen. Zusammen mit den Flüssen Ganges, Hugli, Padma und Meghna formt er schließlich das größte Delta der Erde.
Sein Weg führt den Brahmaputra durch extreme Klimaräume, von der Kälte der Hochgebirge bis hin zu tropisch warmen Tiefländern. Ebenso vielfältig wie die verschiedenen Landschaftsräume, die der Brahmaputra durchfließt, ist die Tier- und Pflanzenwelt. Exotische und seltene Tiere wie Gorale, eine asiatische Ziegenart, Rote Pandas, Nebelparder, eine große asiatische Katze, Goldlanguren oder Weißbrauengibbons leben in den abgelegenen Wäldern. Die Auengebiete sind Lebensraum von Elefanten, Panzernashörnern, wilden Wasserbüffeln und einer Vielzahl verschiedener Vogelarten. Axishirsche durchstreifen die Mangrovenwälder an der Küste, stets auf der Flucht vor den selten gewordenen Bengal-Tigern.
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