Menschen am Rande der Welt - Grönland Deutschland 2013
Do, 26.12. | 11:45-12:30 | NDR
2013
Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen die Menschen am äußersten Rand der bewohnten Welt und ihr Kampf ums Überleben. Die Reisen führen so weit, wie man auf dieser Erde kommen kann.
Auf Grönland, kurz vor dem offenen Nordpolarmeer, gibt es einen letzten Zufluchtsort: Oqaatsut mit 40 Häusern, 50 Menschen, kein fließendes Wasser, keine Autos, dafür Meerblick für alle.
Wer nach Oqaatsut im Westen Grönlands, will, muss erst einmal 4.000 Kilometer durch die Luft reisen - und dann aufs Meer. Je nach Eisgang können die letzten Seemeilen am längsten dauern, vorbei an Eisbergen aller Farben und Formationen. Hier misst man die Zeit nach den Jahreszeiten, nicht nach der Uhr. Wann man ankommt, weiß man nicht. "Imaqa", sagen die Inuit: Vielleicht.
Tilmann Bünz und sein Team haben sich eingelassen auf das Ungewisse, haben auf Schiffe und Schlittengespanne, auf Flugzeuge, feste Verabredungen und ein Ende des Sturms gewartet. Am Ende durften sie der Bürgermeisterin Annemarie über die Schulter schauen, wie sie ihrer Tochter Mia die Tracht fürs Leben bestickt, und beim dänischen Lehrer Harald zum neuesten Dorfklatsch Sahnetorte und Hering essen. Sie haben erfahren, wie Trinkwasser schmeckt, das von Eisbergen stammt, und sie wissen jetzt, warum die Inuit bei Schlittenrennen immer die Nase vorne haben und ihre Hunde selten streicheln.
Doch Grönland hat auch einen grünen Süden, wo kleine Bäume wachsen und Schafe sich durch den Sommer futtern. Dorthin gelangt man auf einer dreitägigen Seefahrt mit dem Versorgungsschiff entlang der Küste - im Slalom um die Eisberge. Igaliku hat etwas über 30 Einwohner und eine tausendjährige Geschichte in arktischer Landwirtschaft - mit Melkschemeln aus Wirbelknochen vom Wal. Die Inuit-Familie Egede lebt von und mit ihren 600 Schafen - der Gärtner Ola Poulsen hegt und pflegt dort die ersten Erdbeeren des Landes.
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