Aus dem Leben der Weihnachtsbäume Deutschland 2020

Mi, 25.12.  |  19:30-20:00  |  BR
Untertitel/VT Stereo  2020
Über zwei Drittel der in Bayern verkauften vier Millionen Christbäume stammen aus bayerischen Pflanzungen. Wie viel Arbeit in jedem Baum steckt, wie er in Form bleibt und sein Nadelkleid behält, das wissen nur die wenigsten. Weihnachtsbaumkultur bedeutet Handarbeit an jedem einzelnen Baum, fast das ganze Jahr über. An jedem Baum wird geschnitten, gezupft, gebunden und geknipst, bis im Advent die erste Kundschaft kommt.

Anfang Dezember beginnt die Erntezeit in den Christbaumkulturen. Markus Huber aus Palling bei Trostberg fällt die ersten Nordmanntannen, die er vor mehr als acht Jahren gepflanzt hat. Über Nacht ist Schnee gefallen. Wie Markus Huber stammen die meisten Christbaumpflanzer Bayerns aus der Landwirtschaft. Viele verrichten ihre Arbeit im Nebenberuf. Markus hat den Betrieb vom Vater übernommen; im Hauptberuf ist er Informatiker.

Bei Schönbrunn im Steigerwald bereitet sich Hans Kregler aufs Weihnachtsgeschäft vor. Seit 40 Jahren kultiviert der Siebzigjährige mithilfe der Familie und Saisonarbeitern Christbäume. Damit seine Bäume gesund bleiben, muss er schon im Frühjahr ans Werk gehen.

Das weiß auch Simon Stempfel aus Bronnen bei Landsberg am Lech, der Ende März mit dem Pflanzen der Stecklinge beginnt und die Gipfel der Tannen mit Stäben davor schützt, von Vögeln "abgesessen" zu werden. Gefahren gibt es viele. Ein Spätfrost im Mai schädigt 6.000 Jungbäume in der Kultur von Hans Kregler. Seine Frau Maria versucht zu retten, was zu retten ist, und zupft die erfrorenen Knospen mit der Hand ab. Simon Stempfel hat in Sprenkler investiert und konnte seine Pflanzen mit Wasser besprühen. Aber auch er hat Schäden zu beklagen.

Wenn im Dezember die ersten Kunden und Kundinnen kommen und ihren Baum mit nach Hause nehmen, beginnt das zweite Leben der Weihnachtsbäume – es wird kurz, aber bunt und leuchtend sein.

Autor: Matti Bauer

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