In Thailands Norden Kampfkäfer, Riesenschaukeln und Bergvölker

Sa, 04.01.  |  6:00-6:45  |  3sat
Untertitel/VT  Länge: 45 Min.

Der Norden Thailands ist eine Welt für sich: Zwischen weiten Berglandschaften, smaragdgrünen Reisterrassen und dichtem Urwald liegen alte Königsstädte und Bergdörfer.

Dies sei das ursprüngliche Thailand, sagen die Menschen dort stolz, denn im Norden sind die ersten thailändischen Königreiche entstanden. Die kulturelle und landschaftliche Vielfalt macht Nordthailand zu einer der besonders authentischen Regionen Asiens.

Dort, an den letzten Ausläufern des Himalajas und in direkter Nachbarschaft zu Birma, China und Laos, treffen seit Jahrhunderten die Kulturen Südostasiens aufeinander. Diese Mischung prägt den Norden Thailands bis heute. Dutzende Bergvölker mit den unterschiedlichsten Wurzeln und Gebräuchen leben dort.

Das Filmteam besucht ein Dorf der Akha, einer Volksgruppe, die ursprünglich aus Südchina oder Tibet kommt. Der Höhepunkt im Akha-Jahr ist das Schaukel-Fest. Das Filmteam ist dabei, als am 120. Tag nach der Reisaussaat der Monsunregen erbeten und dafür den Geistern Opfer gebracht werden. Zentral für die Festlichkeiten ist die jährlich erneuerte Riesenschaukel aus Bambus, die erst vom Dorfschamanen, dann von allen anderen in Schwung gebracht wird. Ein Ritual, aber auch ein großer Spaß.

Etwas weiter südlich betören zwei ganz andere Feste die Sinne: Das beschauliche Örtchen Bo Sang ist berühmt für seine handgefertigten, traditionellen Schirme. Bei der Sonnenschirmparade radeln junge Frauen mit den schönsten Kreationen in einem farbenfroh eleganten Umzug durch das Dorf.

In Chiang Mai, der Hauptstadt des alten Königreichs Lanna, versammeln sich die Menschen für drei Tage, um das traumhafte Lichterfest zu feiern und rituell Ärger, Hass und alles Schlechte zu verabschieden. Dabei steigen Zehntausende mit Kerzen bestückte Papierlampions in den Nachthimmel auf, und kleine Lichterflöße treiben den Fluss hinab. Ein poetisches Bild, eine magische Stimmung.

Wenn im Norden Thailands der Monsun schwächer wird, gehen die Männer in die Wälder, um kräftige Nashornkäfer zu sammeln. Denn dann beginnt die Zeit der Käferkämpfe. Um die krabbelnden Gladiatoren wird sich wie um kostbare Zuchtpferde gekümmert. Und bei den Wettkämpfen wird mitgefiebert, was das Zeug hält. Um den Käferkampf hat sich über die Generationen eine ganz eigene Kultur entwickelt, mit speziellem Zubehör, Diät- und Trainingstheorien. Doch wie lang wird diese Tradition noch überleben?



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