Britanniens deutsche Dynastie Georg I. - Der Erbe
Sa, 14.12. | 14:45-15:30 | ARTE
Kultur, 2024
Dass Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg einmal König von England werden würde, Stammvater auch der heute regierenden Windsors, war bei seiner Geburt keineswegs abzusehen. Seine Mutter Sophie von der Pfalz war zwar eine Enkelin des ersten Stuart-Königs Jakob I., aber sie und ihre Nachkommen standen in der Erbfolge zu weit hinten, um realistische Chancen auf den Thron zu haben. Das sollte sich 1702 mit dem „Act of Settlement“ ändern, den der letzte Stuart auf dem Thron gemeinsam mit seinem Parlament verabschiedete.
Darin legt Königin Anne fest, dass nur protestantische Nachkommen der protestantischen Sophie von der Pfalz auf den englischen Thron folgen dürfen, falls sie selbst kinderlos sterben sollte. Damit wollen die Königin und die protestantische Führungsschicht des Landes sicherstellen, dass es nicht mehr zu inneren Konflikten zwischen Protestanten und Katholiken kommt. Konflikte, wie sie das 17. Jahrhundert in Großbritannien prägten. Sophie ist zu diesem Zeitpunkt bereits eine alte Frau, die 1714 hochbetagt stirbt. Einen Monat später stirbt auch die kinderlose Anne.
Georg Ludwig macht sich auf den Weg, um als Georg I. König von England zu werden - im Schlepptau seine Geliebte Melusine von der Schulenburg. Der Frauenheld ist geschieden. Doch nicht das macht ihn bei seinen neuen Untertanen von Anfang an so unbeliebt.
„Britanniens deutsche Dynastie“ erzählt die Geschichte von vier englischen Königen aus dem alten deutschen Adelsgeschlecht der Welfen, die auf den Thron kamen, weil sie Protestanten waren. Damals spielte die Religion noch eine viel größere Rolle als heute. Fünfzig ihrer katholischen Verwandten aus dem Hause Stuart, die dem Thron näher standen, wurden übergangen, damit Georg I. protestantischer König im protestantischen Großbritannien werden konnte. Konflikte mit den Verwandten und mit den Katholiken im Land waren vorprogrammiert.
Regie: Mimi Templar-Gay
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