Kulturplatz Vom Meer und anderen Sehnsuchtsorten: Die Natur in der Kunst

So, 03.11.  |  8:25-9:00  |  SFinfo
Kultur, Schweiz 2024
Faszinierende Ansichten des Mikrokosmos Meer zeigt eine aktuelle Ausstellung in Lausanne VD. Ein Dokumentarfilm porträtiert einen britischen Künstler, der sich für den Schutz der Greina Hochebene einsetzte. Und der St. Moritzer Kurarzt und Naturmaler Peter Robert Berry erhält neue Beachtung.

Der Künstler im Dienst der Greina Hochebene
Bildende Kunst bildet Meisterwerke der Natur ab und hilft sie zu bewahren. «Greina» ist das filmische Porträt eines solchen «Bewahrers»: Bryan Cyril Thurston, Künstler und Architekt, protestierte in den 1970er- und 80er-Jahren gegen den Bau eines Wasserkraftwerks samt Stausee auf der Greina. Mit seiner Kunst zeichnete er unermüdlich gegen die drohende Zerstörung an, er organisierte Ausstellungen, bewegte Menschen. In seinen Werken hielt er das Meisterwerk der Natur fest und führt auch heute noch die Schönheit dieser Landschaft in kraftvollen und energischen Stichen vor Augen.

Das Meer in der Kunst – Gestern und heute
Küsten, Gezeiten, Unterwasserwelten. Das Meer fasziniert die Menschen schon seit jeher. Das Musée Cantonal des Beaux-Arts in Lausanne VD widmet dem Kosmos Meer nun eine eigene Ausstellung. Beginnend im 19. Jahrhundert zeigt diese, wie sehr das Bild vom Sehnsuchtsort Meer von der Kunstgeschichte geprägt ist, aber auch wie wissenschaftliche Fortschritte die künstlerische Darstellung der marinen Welt beeinflusst haben. War das Meer in der Romantik noch eine grosse Unbekannte und Spiegel des menschlichen Unterbewusstseins, sorgen sich zeitgenössische Kunstschaffende zunehmend um die Zukunft dieses Ökosystems.

Der Kurarzt, der die Natur entdeckte und malte
Peter Robert Berrys Karriere war vorgezeichnet: Wie schon sein Vater amtete er als Kurarzt von St. Moritz GR und behandelte im ausgehenden 19. Jahrhundert Menschen, die an Neurasthenie erkrankten und im Engadiner Kurort eine Auszeit von der Hektik der urbanen Zentren suchten. Davon unbefriedigt, bildete er sich zum Maler weiter und suchte in den Bergen Zuflucht vor dem Trubel, der inzwischen auch St. Moritz GR, erreicht hatte. Obwohl der Erfolg als Künstler ausblieb, fand Peter Robert Berry in seiner künstlerischen Tätigkeit die Freiheit und Selbstbestimmung, nach der er sich als Kurarzt so sehr sehnte.

Die zerbrechlichen Blumen der Fotokünstlerin Brigitte Lustenberger
Eva Wannenmacher spricht bei einem Atelierbesuch mit der Schweizer Künstlerin Brigitte Lustenberger über ihre filigranen Lichtbilder von Blumen und Insekten. Ein Abbild der Schönheit und Zerbrechlichkeit des Lebens und der Fragilität des ökologischen Gleichgewichts unseres Planeten.

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