Museums-Check mit Markus Brock
Moderator Markus Brock besucht einzigartige Museen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, gibt spannende Einblicke hinter die Kulissen und trifft in jeder Folge einen prominenten Gast.
Das MARKK in Hamburg zählt zu den größten ethnografischen Museen Europas. Es versammelt unter anderem archäologische Schätze der Inkas und aus dem Alten Ägypten sowie Masken aus Neuguinea.
Im Haus Rauru, einem kunstvoll geschnitzten Versammlungshaus, kann man außerdem hautnah in die Welt der Maori eintauchen. Als Gast im "Museums-Check" begrüßt Markus Brock diesmal den Moderator und Schauspieler Yared Dibaba.
1879 als Museum für Völkerkunde gegründet, wurde das Museum 2018 umbenannt: MARKK steht als prägnantes Kürzel für Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt. Der neue Name geht einher mit der Neuausrichtung des Museums und der Aufarbeitung seiner kolonialen Vergangenheit. In seiner über 130-jährigen Geschichte wurden bemerkenswerte Sammlungen aus Afrika, Asien, Ozeanien, Amerika und Europa zusammengetragen.
Viele der frühesten Objekte waren Schenkungen des Bürgertums, die mit kolonialen Handelswaren oder auf Passagierschiffen nach Hamburg kamen. In der Dauerausstellung sind neben seltenen Kunstobjekten auch Alltagsgegenstände wie Glasgefäße und Textilien zu sehen.
Mit der aktuellen Sonderausstellung "Benin. Geraubte Geschichte" (bis 31.3.2025) würdigt das Museum seine Benin-Sammlung und beleuchtet sowohl die künstlerische Qualität der Werke aus Bronze, Elfenbein und Holz als auch ihre Herkunftsgeschichte. Die Exponate kamen 1897 infolge der gewaltsamen kolonialen Unterwerfung des Königreichs Benin, heute Edo State, Nigeria, durch britische Truppen als Raubkunst nach ganz Europa. Rund 170 der "Benin-Bronzen" befinden sich heute als Leihgaben im MARKK, bis Ende 2022 wurden sie restituiert und sind nun wieder rechtmäßiges Eigentum Nigerias.
Außerdem zeigt das Museum zwei weitere Sonderausstellungen: "Pippis Papa und eine wirklich wahre Geschichte aus dem Pazifik" (bis Ende 2025) ist auf Familien ausgerichtet und widmet sich den Parallelen von Astrid Lindgrens Geschichten über Pippi Langstrumpfs legendären Vater Efraim und dem schwedischen Seemann Carl Pettersson.
Die Ausstellung "Weißes Wüstengold. Chile-Salpeter und Hamburg" (bis 26.1.2025) setzt sich zum 100-jährigen Jubiläum des Chilehauses in Hamburg kritisch mit der Geschichte des Gebäudes auseinander: Den Bau des Architekturdenkmals finanzierten wohlhabende Hamburger "Salpeterbarone", die zu Kolonialzeiten durch Rohstoffausbeutung in Chile reich wurden.
Geboren in Äthiopien, wuchs Yared Dibaba in Niedersachsen auf, wo er auch Plattdeutsch lernte. Seine erste Hauptrolle als Schauspieler hatte er 1999 an der Seite von Heidi Kabel am Ohnsorg-Theater. Heute steht er für verschiedene TV-Sender vor der Kamera, für die Fußball-EM 2024 moderierte er die Fanmeile in Hamburg. Zudem setzt er sich seit 2019 als Schirmherr aktiv für die Hamburger Ortsgruppe der "Gesellschaft für bedrohte Völker" ein.
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