TOPFILM! 2 Oscars für Ridley Scotts Kriegsfilm mit Josh Hartnett, Ewan McGregor u. a.
Ridley Scott erarbeitet hier die Schlacht von Mogadischu, Somalia, am 3. und 4. Oktober 1993. 2002 gab's dafür vier Oscar-Nomminierungen und Oscars für den Besten Schnitt und den Besten Ton.
![Cover-Bild zum Fim. Bild: Sender](/mediafiles/82/tv_black_hawk_0.jpg)
1993 sollen amerikanische Eliteeinheiten in Mogadischu führende Köpfe des Warlords Aidid mitten in der Stadt verhaften. Doch es kommt zu einer verhängnisvollen Entwicklung.
Ridley Scott inszenierte einen spannungsbetonten Kriegsfilm, der mit zwei Oscars für Ton und Schnitt ausgezeichnet wurde und die Unübersichtlichkeit und Eskalation der Ereignisse, die völlig aus dem Ruder laufen, schonungslos zeigt.
Mogadischu im Oktober 1993: Während einer humanitären Hilfs- und Friedensmission unter der Flagge der UNO wird die US-Armee immer tiefer in den somalischen Bürgerkrieg hineingezogen. Um die Versorgung der Bevölkerung zu erreichen, steht sie ständig kurz davor, selbst in einer völlig unübersichtlichen politischen Lage mit diversen Warlords Kriegspartei zu werden.
Als die Amerikaner versuchen, in Mogadischu führende Männer des Warlords Aidid bei einem geheimen Treffen zu fassen, hat dies fatale Folgen. Soldaten der Spezialeinheit Delta Force sollen gemeinsam mit Mitgliedern der Rangers vom Boden und aus der Luft einen Überraschungsangriff starten, so dass Aidids Milizionäre keine Zeit zum Widerstand hätten. Doch aus der überschaubaren Mission wird ein militärisches Desaster.
Aidids Leute, die die Amerikaner beobachten, melden die bevorstehende Aktion sofort weiter. In Windeseile organisieren die Milizionäre in Mogadischu den Widerstand. Die gesamte Militäraktion läuft aus dem Ruder, weil man die Lage auf US-Seite unterschätzt hat. Ein Soldat stürzt beim Abseilen ab, insgesamt zwei Helikopter vom Typ "Black Hawk" werden abgeschossen. Es kommt zu einem verzweifelten Verteidigungskampf in den verwinkelten Straßen Mogadischus, in denen auch die Luftaufklärung den Überblick verliert. Doch kein Soldat soll aufgegeben werden. Mit weiteren bitteren Konsequenzen.
Ridley Scott ("Alien", "Blade Runner", "Gladiator", "American Gangster") schuf "Black Hawk Down" basierend auf der Darstellung des Mogadischu-Einsatzes in einem Buch des US-Journalisten Mark Bowden von 1999, das als Grundlage für das Drehbuch diente. Die Dramatik des Films mit seiner unter die Haut gehenden Spannung ergibt sich direkt aus den Ereignissen selbst. Die ungeschönten Kampfszenen wurden auf der Bild- und Tonebene mit selten erreichter Realitätsnähe eingefangen, wofür es zwei Oscars und zwei Nominierungen (Kamera: Sławomir Idziak) gab.
Trotz zahlreicher Stars wie Josh Hartnett, Ewan McGregor, Sam Shephard und Tom Sizemore ist der Film alles andere als ein Heldenepos mit glorreichem Ausgang, sondern der Rückblick auf eine fast typische Schlacht auf fremdem Territorium mit unübersichtlicher politischer und sozialer Gemengelage und durchsetzt mit fehlerhaften Einschätzungen. Es zeigt die Soldaten bei einem fast aussichtslosen Kampf ums eigene Überleben und das ihres Nebenmanns.
Nach den demütigenden Nachrichtenbildern des Mogadischu-Einsatzes mit insgesamt 18 Toten und 70 Verletzten unter den US-Soldaten sowie geschätzten bis zu 1000 somalischen Opfern änderte die Clinton-Regierung ihre Strategie in Auslandseinsätzen.
Die Großproduktion wurde von der US-Armee mit Material, Statisten und Schulungen für die Darsteller unterstützt, was allerdings auch bei einigen Szenen zu Rücksichtnahmen geführt haben soll. Ebenfalls kritisch wurde die uniforme Darstellung der Somalier im Film aufgenommen.
3sat zeigt die in Deutschland in die Kinos gekommene synchronisierte, nicht die acht Minuten längere erweiterte Fassung.
Darsteller:
Sam Shepard (General William F. Garrison)
Ewan McGregor (John Grimes)
Tom Sizemore (Danny McKnight)
Eric Bana (Norm "Hoot" Gibson)
Josh Hartnett (Matt Eversmann)
Regie: Ridley Scott
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