Vorgestellt Paavo Järvis japanische „Alpensinfonie“
Fr, 16.05. | 11:30-12:00 | Ö1
Das Cover lässt einen schmunzeln: Der Fudschijama, mit 3776 Metern über dem Meeresspiegel Japans höchster Berg, vertritt sozusagen den Montblanc. Japans berühmtestes Orchester erstürmt hier unter Leitung von Paavo Järvi denn auch einen imposanten musikalischen Gipfel im Schaffen von Richard Strauss – selbst wenn der Komponist mehr eine Wanderung der Seele durch das Auf und Ab des Lebens und keinen konkreten Hochalpinismus im Sinn hatte: „Eine Alpensinfonie“, ergänzt durch die für den Konzertsaal geschaffene Kurzfassung des Balletts „Josephs Legende“. Als Järvi im Jahr 2015 seinen Posten als Chefdirigent des NHK Symphony Orchestra in Tokio antrat, begann er dort sogleich einen Strauss-Zyklus aufzunehmen. „Das Orchester hat bei seiner Affinität für das deutsch-österreichische Kernrepertoire eine lange Geschichte, mit Dirigenten wie Karl Böhm, Herbert von Karajan und Wolfgang Sawallisch“ betonte er damals. Und betrachtete es als seine Aufgabe, Vorurteile abzubauen: „Mein Ziel ist es, die Europäer davon zu überzeugen, dass diese Musiker die Fähigkeit, das Wissen und das Verständnis haben, um auf gültige Weise eine Musik zu interpretieren, die in Europa entstanden ist.“ Mag sich Järvi mittlerweile von diesem Orchester nach sieben erfolgreichen Jahren als Chef verabschiedet haben, blieb er ihm dennoch nicht nur als Ehrendirigent verbunden, sondern auch mit dem Strauss-Projekt, das mit dieser Aufnahme seine Fortsetzung findet.
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