Vorgestellt Karajan und die Berliner live 1953-69 (2)
Fr, 04.04. | 11:30-12:00 | Ö1
In dieser zweiten von zwei Ausgaben erkundet „Vorgestellt“ Liveaufnahmen von Werken Wolfgang Amadeus Mozarts über die legendäre Einstudierung der Orchestervariationen Arnold Schönbergs bis hin zu Karajans Lesart von György Ligetis „Atmosphères“. Alle Mitschnitte stammen aus den Jahren 1965 bis 1969, entstanden im „Zirkus Karajani“, wie ihn der Berliner Volksmund getauft hat – also dem spektakulären Neubau der Philharmonie durch den Architekten Hans Scharoun.In den Aufnahmekatalogen sind sie alles andere als unterrepräsentiert – kein Wunder. Denn, und lassen wir für einen Moment die viel diskutierte Klangästhetik des Maestro außer Acht, bei der einer recht eng definierten Schönheit absolute Priorität eingeräumt wurde: Berlins Meisterorchester und ihr von avancierter Technik notorisch begeisterter Chefdirigent waren geradezu ein Synonym für immer wieder auf höchstem akustischem Niveau wiederholte Einspielungen eines breiten, aber im Wesentlichen auch relativ herkömmlichen Repertoires.Aber: Wie haben Karajan und die Berliner abseits der Studioatmosphäre musiziert? Wie hat die Live-Spannung auf ihre Interpretationen Einfluss genommen? Und welche Stücke haben sie sehr wohl im Konzert gespielt, niemals aber aufgenommen? Faszinierenden Aufschluss gibt eine neue, von den Berliner Philharmonikern selbst herausgebrachte Box. Sie umfasst die erhaltenen (Teil-)Mitschnitte von 23 Konzerten der Jahre 1953 bis 1969, seinerzeit von RIAS und SFB produziert, nun aus den Archiven geholt, restauriert und auf 24 CDs dokumentiert sowie mit einem umfangreichem Begleitbuch versehen.
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