Spielräume Zwischen Melancholie und Leichtigkeit

Mo, 27.05.  |  17:30-17:55  |  Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz. Beth Gibbons’ Solo-Debüt und Nnellas zweites Album

„Lives Outgrown“ nennt Beth Gibbons ihr Solo-Debüt, das vor kurzem erschienen ist. Bekannt geworden ist die Britin in den 1990ern als tieftraurige Stimme von Portishead, den Electro-Melancholikern aus Bristol. Auf ihrem Album verarbeitet die 59-jährige Sängerin Themen wie Mutterschaft, Ängste und Wechseljahre. Es sind Lieder aus der Mitte des Lebens, wenn der Blick nach vorne nicht mehr so viel bringt wie früher, und der Blick zurück plötzlich einen schärferen Fokus hat, so wird Gibbons im Pressetext zu „Lives Outgrown“ zitiert. Zehn Jahre hat Beth Gibbons sich für dieses Album Zeit genommen. Wehmut, Zartheit und immer noch nicht besonders viel Freude verpackt sie ihren Songs, die keinem klassischen Popformat folgen, sondern sich in aller Ruhe ausbreiten dürfen.Die gebürtige Vorarlbergerin Nnella kommt in ihren Liedern mit Energie und Leichtigkeit auf den Punkt. Eine Gefühlsachterbahn voller Überraschungen zwischen Lebenslust, Verletzlichkeit und der Sehnsucht, die Welt und sich selbst zumindest für den Augenblick zu begreifen. Das fängt Nnella alias Nadja Bodlak auf ihrem zweiten Longplayer ein, betitelt „Close To A Reality“. Bodlak studierte Jazz, lässt sich das aber nicht anmerken und liebäugelt neben englischen Texten auch mit ihrem Vorarlberger Dialekt. Über ihr eigenes Label Very Hairy Records veröffentlichte die Musikerin, die mittlerweile in Berlin lebt, im Jahr 2020 ihr Debüt „Dear Beloved Asshole“, seither spielte sie als Support-Act u. a. für Sophie Hunger, Catt und My Ugly Clementine.

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