Monsieur Claude 2

So, 19.05.  |  2:40-4:15  |  SF1
Zweikanalton Dolby Digital  Komödie, Frankreich 2018
Nachdem er alle vier an Männer mit Migrationshintergrund «verloren» hat, halten seine Töchter für den konservativen Monsieur Claude bereits den nächsten Schrecken bereit. Fortsetzung der französischen Erfolgskomödie um kulturelle Missverständnisse und Vorurteile mit Christian Clavier.

Monsieur Claude (Christian Clavier) ist in der Wolle blau, weiss und rot gefärbt – ein katholisch-konservativer Franzose durch und durch. Nachdem ihm und seiner geduldigen Gattin Marie (Chantal Lauby) die vier Töchter eröffnet hatten, einen Afrikaner, einen Moslem, einen Juden und einen Chinesen zu heiraten, haben sich die Verneuils vom Schock erholt. Sie haben sogar eine kleine Weltreise in die Heimatländer ihrer Schwiegersöhne unternommen – und sind von der Elfenbeinküste, Algerien, China und Israel mit der Gewissheit zurückgekehrt, dass es nirgends so schön ist wie in Frankreich.

Umso grösser ist deshalb der nächste Schrecken, den die vier Verneuil-Töchter ihren Eltern versetzen: Frédérique, Odile, Ségolène und Laure wollen allesamt auswandern, hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen, und zwar in die Heimat ihrer Ehemänner. Während der frischgebackene Pensionär in der Folge alles daran setzt, seinen Töchtern und ihren Gatten die Republik schmackhaft zu machen, bleibt Marie bloss die Frage: «Oh, Claude, was haben wir dem lieben Gott denn nun schon wieder getan?»

Wenige Jahre einsetzend nach den Ereignissen des auch hierzulande an den Kinokassen höchst erfolgreichen Vorgängers «Monsieur Claude und seine Töchter», macht Philippe de Chauveron sich erneut über kulturelle Vorurteile und Klischees lustig. In der Wahl seiner Waffen ist der französische Filmemacher wenig zimperlich, was der als Selbstmordattentäter missverstandene afghanische Gärtner der Verneuils am eigenen Leib erfährt.

Bietet eine Fortsetzung allzu oft lediglich ein Aufguss eines ursprünglichen Erfolgsfilmes, fand «20 Minuten» diesen zweiten Teil sogar noch gelungener: «Dem Erfolgsrezept bleibt Philippe de Chauveron treu, lässt viele gesellschaftspolitische Trends im heutigen Gelbwesten-Frankreich und eine gesunde Portion Patriotismus in die Lustspielhandlung miteinfliessen. Daneben bleibt gar noch Zeit für eine lesbische Liebesbeziehung, die wie schon im Original für Lacher sorgt. So gesehen ist ‘Monsieur Claude 2’ ein Sequel, das die erste Comedy-Tour gar noch übertrifft. Chapeau.»

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