Mit Joseph Vilsmaier dreht sie immer gerne, beim "Meineidbauern" forderte er ihr sogar alpinen Dialekt ab. Dafür nahm sie Tochter Vilsmaier-Tochter Josefine unter die Fittiche und mit nach Berlin. Warum erzählt Suzanne von Borsody im TVbutler-Interview.
Ihr Vater, er spielt hier eine Kleinstrolle, war bereits einmal filmisch im "Meineidbauer" involviert?
Suzanne von Borsody: "Ja, in den fünfziger Jahren, da hat er den Toni gespielt, mit Heidemarie Hatheyer, Carl Wery, Christiane Hörbiger. Ist ein toller Film gewesen. War aber auch damals schon adaptiert für den Fremdenverkehr mit Schmugglern und so.
Jetzt ist der 'Meineidbauer' in die heutige Zeit transferiert. Also ich mag den Film sehr gern, weil er das alles sehr ernst nimmt. Weil er Pathos und Existentielles bedient. Er hat eigentlich alles, was es so braucht. Bis hin zu einer Krimihandlung. Und in den letzten viertausend Jahren haben sich die großen Gefühle nicht verändert. Sonst gäbe es keine Krieg mehr."
Wie war für Sie die Zusammenarbeit mit Vilsmaier?
"Ich liebe den Sepp von ganzem Herzen, weil die Arbeit mit dem Joseph Vilsmaier immer etwas ist, das Spaß macht, auch wenn es eine leichte anspruchsvolle Arbeit ist. Das klingt jetzt so als ein Widerspruch an sich. Joseph gibt sein Bestes und alle anderen auch. Es ist ein Schlüpfen in eine Verantwortung, neben der Disziplin, die man als Schauspieler gegenüber seinem Handwerk sowieso mitbringen muss. Es zwingt einen auf ein Sich-Einlassen, auch auf die Gefahr hin, dass man vielleicht abstürzt. In einem Dialektstück, es war mein erstes Dialektstück, die eigenen Maßstäbe noch ein Stück höher zu schrauben. Und der Sepp bildet dabei die Plattform, dass man das auch kann."
Seine Tochter Josefine ist Ihre Filmtochter Marie. Wie war das?
"Ja, süß. Die habe ich nach dem Dreh zu mir nach Berlin geholt. Sie ist so zauberhaft und bei ihr sieht man es, dass sie noch so eine blutjunge Anfängerin ist. Sie lässt sich ein und will ausprobieren. Die Sprünge, die sie macht, die sind so offen, sie ist wirklich ein zauberhaftes Mädchen. Ich hab ihr gesagt, 'pass auf, ich spiel gerade Theater in Berlin, wenn du Lust hast, dann komm doch mal nach Berlin, dann kannst du bei mir was lernen.' Sie ist gekommen, wohnt bei mir. Und sie kann sehen, wie unbedarft die jungen Schauspieler am Anfang sind. Sie ist im besten Sinne wie ein Schwamm, der fröhlich alles aufsaugt."
Sie sind unter anderen als UNICEF-Botschafterin sehr sozial engagiert?
"Ich bin so aufgewachsen, wie ich bin. Meine Familie hat mich so erzogen, dass es nicht darum geht, was wer ist, welchen Titel jemand hat, sondern wie er als Mensch ist. Ich glaube daran, dass man Berge versetzen kann, indem man nur einen einzelnen Stein aufhebt und ihn von A nach B trägt."
Also die Eltern als Vorbild?
"Ja, so wie meine Mutter oder mein Vater reiche auch ich jedem, der hinfällt die Hand und frage, ob ich ihm helfen kann wieder aufzustehen. Und wenn sich jemand verletzt hat, frage ich, 'was kann ich tun, um dir zu helfen'? Als öffentlicher Mensch hat man glaube ich eine Verantwortung, nicht um des eigenen Ruhms willen, sondern um Menschen, die vielleicht Scheuklappen haben und nicht sehen, was um sie herum passiert, aufmerksam zu machen, dass es neben der eigenen Suppenschüssel vielleicht auch noch was anderes gibt. Spätestens seit Galileo Galilei sollten wir wissen, dass die Erde keine Scheibe ist, sondern ein Ball und das egal, welche Richtung wir gehen, wir immer wieder auf dem gleichen Punkt ankommen. Also sollte man auf seinem Weg schauen, dass man sieht, was um einen herum vorgeht."
Gibt es weitere Projekte?
"Erstens das, was läuft. 'Der letzte Vorhang' im Theater in Berlin, eine Uraufführung, Dann gibt's ein paar Anfragen, eine davon war, eine Nazitante zu spielen, eine unreflektierte. Und so was spiele ich nicht. Ich spiele keine unreflektierten Rollen, da hab ich jetzt abgesagt, weil ich mich mit diesem Menschen nicht beschäftigen will. Sonst kann ich noch nichts Konkretes sagen. Im kommenden Mai läuft 'Rate, wer zur Hochzeit kommt' mit Henry Hübchen. Aber der ist längst abgedreht."