Im "Meineidbauern" von Joseph Vilsmaier spielt er den schlechten Knecht Ignaz. Doch was schätzt der Schauspieler beim Dreh am meisten?
"Der Meineidbauer" modern?
Max Tidof: "Die Sache ist natürlich eingefärbt aber dennoch halbwegs verständlich. Wie man auch den Dialekt im Norden noch verstehen kann."
Hat der Dreh Spaß gemacht?
"Ja, ich drehe gern hier in Österreich. Gerade Wien halte ich für die beste Stadt zum Drehen und zwar weltweit - weil hier gibt es wirklich alles, die beste Küche, die alte österreichische, die neue österreichische. Sogar im einfachen Beisl kriegst du einen guten Wein, ein anständiges Gulasch."
Aber es kann doch nicht nur am Essen liegen?
"Nein nicht nur, Wien ist eine europäische Großstadt, und diese Palette an Kultur findest du nirgendwo in der Welt."
Sie spielen im "Meineidbauern" den verschlagenen Knecht Ignaz mit Hang zum Schnaps. Wie war der Osttiroler Klare?
"Der Osttiroler Schnaps war auch sehr gut, der war sehr fein. Auch das Essen und auch der Wein waren fein."
Haben Sie sich nach dem Lesen des Drehbuchs wiedergefunden?
"Na, das ist ja mein Beruf. Es ist ja nicht so, dass ich in die Rolle des Knechts reingeboren wäre oder in die Rolle eines Mörders oder sonst was. Ich habe das Buch gelesen und fand, es ist eine gute Adaption. Also ich muss schon sagen, dass der Stoff damals besser hineingepasst hat. Trotzdem ist die Umsetzung gut gelungen."
Gibt es Parallelen zu heute?
"Eine Testamentsfälschung, Lug und Trug gab und gibt es immer. Die Form, dass deshalb jemand irgendwann vor einem höheren Gericht stehen, ist natürlich heute weniger ausgeprägt als vor 100 Jahren. Doch der Sepp (Anm. Joseph Vilsmaier), mein Lieblingsregisseur, hat das schon sauber hingekriegt. Es ist immer ein Fest mit dem Sepp zu drehen. Das macht die Entscheidung natürlich sofort leicht."
Was macht den Vilsmaier so besonders?
"Dadurch, dass er die Kamera macht und die Regie, ist das schon mal extrem angenehm. Du bist immer auf der sicheren Seite, und du weißt, das alles geht gut aus. Wie er mit Licht und der Kamera umgeht, ist schon ein Genuss. Das erste Mal mit ihm gedreht habe ich in den 80er Jahren, damals machte er nur Kamera, und was er mit den Gesichtern gemacht hat und wie er Szenen baut, ist für mich halt einzigartig. Ich bin nicht altmodisch, trotzdem hab ich's gern, wenn einmal drei Köpfe im Bild sind und nicht immer nur der eine. Und das ist halt die Art, wie der Sepp den Film macht. Und wenn's zu viele Köpfe sind, dann schneidet er halt wieder einen raus."