37°: Wechseljahre: heißkalt erwischt Film von Caroline Haertel und Mirjana Momirovic
Rund neun Millionen Frauen in Deutschland sind in den Wechseljahren. Doch noch immer ist die Menopause mit ihren Symptomen ein Tabu - belastend für die Frauen, ihr Umfeld und die Wirtschaft.
Die Wechseljahre sind eine Zeit der Veränderung – körperlich, emotional und sozial. Hormonschwankungen können viele Beschwerden verursachen. Wenn Frauen die nötige Unterstützung bekommen, steckt in der Phase des Umbruchs aber auch eine Chance.
Zwar sind Millionen von Frauen in Deutschland in den Wechseljahren, doch viele von ihnen haben kaum eine Vorstellung von dem, was auf sie zukommt. Noch immer ist dieses wichtige Lebenskapitel von fehlender Aufklärung, unzureichender medizinischen Versorgung und gesellschaftlichen Tabus geprägt.
Line ist 46 und weiß zunächst gar nicht, was mit ihr los ist. "Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Körper nicht mehr kenne. Schlaflosigkeit, plötzliche Gewichtszunahme und emotionale Achterbahnfahrten haben meinen Alltag komplett verändert." Auch die 52-jährige Caroline, Teamleiterin in einem Finanzunternehmen, haben die Wechseljahre "eiskalt erwischt". "Ich konnte meine Beschwerden nicht einordnen und dachte, ich wäre krank. Niemand sprach von den Wechseljahren." Besonders belastend waren Konzentrationsprobleme und der sogenannte Brain Fog. "Ich hatte Angst, meinen Job nicht mehr ausüben zu können."
Die Hormonschwankungen in den Wechseljahren können eine Vielzahl von Beschwerden verursachen, von Hitzewallungen und Gelenkschmerzen bis hin zu Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Line und Caroline sprechen im Film offen über ihre Erfahrungen und machen sich auf die Suche nach Informationen und Hilfe. Um die Symptome zu lindern, entscheiden sich manche Frauen für eine Hormonersatztherapie, andere versuchen es mit Ayurvedamedizin oder Ernährungsumstellungen.
Line fehlen Vorbilder fürs Älterwerden. Sie sucht Rat bei Jennifer Chan de Avila, Wissenschaftlerin und Mentorin für Frauen in dieser Lebensphase. "Wir reden viel über die körperlichen Symptome der Wechseljahre, aber niemand spricht darüber, wie emotional belastend diese Phase sein kann." Und gleichzeitig ist auch eine Möglichkeit, sich neu zu definieren und die eigene Geschichte selbst zu schreiben." Line und Caroline lernen im Laufe des Filmes auch Susanne Liedtke und Silke Burmester, die Gründerinnen der Online-Portale Nobodytoldme, und Palais Fluxx kennen. Die beiden Frauen wollen das Thema aus der Tabuzone holen und zeigen, wie wichtig es ist, dass Frauen sich vernetzen und gegenseitig unterstützen. Gleichzeitig verdeutlichen sie, wie groß der gesellschaftliche Nachholbedarf bei der Unterstützung von Frauen in der Lebensmitte ist.
Der „37°"-Film zeigt nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die Potenziale, die in den Wechseljahren liegen, wenn Frauen die nötige Unterstützung bekommen und ihre eigene Haltung zu dieser wichtigen Lebensphase finden können.
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