Menschenbilder mittendrin Lea Wimmer & Sebastian Gerer – neue Technik und alte Kunst

Mi, 19.02.  |  0:05-0:55  |  Ö1
Lea Wimmer, vom Theater zur Landwirtschaft & Sebastian Gerer, passionierter Jongleur und Zirkuspädagoge (Wiederholung von Sonntag 14.05 Uhr)

Wer sich neu erfinden möchte, fragt am besten bei der gebürtigen Vorarlbergerin Lea Wimmer nach. Denn die 41-Jährige hat in ihrem Leben schon mehrmals erfolgreich den Reset-Knopf gedrückt. Nach der Schule ging sie für das Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft nach Wien, brach dieses aber kurz vor Abschluss ihrer Diplomarbeit ab. „Zu erkennen, dass ich etwas beenden kann, das sich nicht mehr stimmig anfühlt, war extrem wichtig!" Als älteste von fünf Geschwistern lernte Wimmer schon früh Verantwortung zu übernehmen und anzupacken. Deshalb kehrte sie der Wissenschaft den Rücken und arbeitete fortan als Regie- und Ausstattungsassistentin an diversen Theaterhäusern im In- und Ausland. Mit knapp 30 Jahren begann sie schließlich eine Lehre als Modistin und eröffnete 2017 ihre eigene HutmacherInnen-Werkstatt in Hohenems. Doch auch das fühlte sich bald nicht mehr stimmig an. Die junge Frau folge also wieder dem Ruf ihrer inneren Stimme, die sie schlussendlich zur SoLaWi führte – einem Kooperationsmodell von LandwirtInnen und KonsumentInnen, die eine gemeinschaftliche Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln sicherstellen wollen. Als Betriebsführerin der Solidarischen Landwirtschaft Sulz steht Lea Wimmer heute mit größter Leidenschaft auf dem Feld oder liefert das geerntete Obst und Gemüse an Restaurants in der Umgebung aus. Im Gespräch mit Mari Lang erzählt sie, was sie konkret antreibt und warum sie das Gefühl hat, endlich angekommen zu sein. Sebastian Gerer, passionierter Jongleur und Zirkuspädagoge"Die Welt durch Zirkus und Spiel zu einem besseren Ort machen“. Das ist die erklärte Mission von Sebastian Gerer, dem Geschäftsführer der Zirkushalle Dornbirn. In die Welt des Zirkus hat der gebürtige Bayer aber selbst erst über Umwege gefunden. Denn als Sohn eines Kaufmanns stand er nach der Schule erstmal im Herrenmode-Geschäft des Vaters und verkaufte eher leidenschaftslos Kleidung. Nach einem Umzug nach Berlin verliebte er sich Hals über Kopf in das Diabolo eines Mitbewohners. Einmal Zirkusluft geschnuppert, konnte er nicht mehr davon lassen, machte diverse Ausbildungen und begann als Artist durch die Lande zu ziehen. Die Liebe führte ihn schließlich nach Dornbirn, wo er unter anderem mit seiner Frau, einer ehemaligen Feuerkünstlerin und Clownfrau, die Zirkushalle gründete – eine Trainingsstätte für Kinder und Menschen jeden Alters, die Zirkuskünste erlernen und trainieren möchten. Mari Lang besucht den 48-jährigen Vater zweier Kinder an seinem Arbeitsplatz und erfährt, warum Humor seine größte Kraftquelle ist und warum er seit kurzem das Gefühl hat, endlich angekommen zu sein. Gestaltung: Mari Lang

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