Die Ungewollten - Die Irrfahrt der St. Louis Spielfilm Deutschland 2019
Dokudrama „Die Ungewollten – Die Irrfahrt der St. Louis“ mit Ulrich Noethen als Kapitän Gustav Schröder.
Das Dokudrama „Die Ungewollten – Die Irrfahrt der St. Louis“ erinnert mit Augenzeugenberichten und Aufzeichnungen aus dem Nachlass von Gustav Schröder an diese dramatische Reise vor nun genau 80 Jahren. In den Hauptrollen der inszenierten Szenen sind u. a. Ulrich Noethen, Britta Hammelstein, Johannes Kienast, Florian Panzner wie Golo Euler zu sehen.
1939: Mehr als 900 jüdische Flüchtlinge verlassen auf dem Schiff „St. Louis“ den Hamburger Hafen und Nazi-Deutschland. Ein Visum für Kuba verspricht ein Leben ohne Angst. Doch als sie die Insel erreichen, verweigert Havanna die Einreise. An Bord machen die Worte Selbstmord und Meuterei die Runde. Kapitän Gustav Schröder nimmt Kurs auf die USA, aber Roosevelt ist im Wahlkampf und lehnt es ebenfalls ab, die Menschen an Land zu lassen. Auch Kanadas Regierung macht keine Ausnahme. Die „St. Louis“ erhält von der Rederei die Order, zurück nach Deutschland zu kommen, was Repressalien, Verfolgung und den möglichen Tod der Passagiere bedeuten würde.
Kapitän Gustav Schröder muss und will eine Lösung finden. Er verspricht den Passagieren, Deutschland nicht anzulaufen. Aber wohin kann die Reise gehen?

Voller Zuversicht verlassen 937 jüdische Flüchtlinge 1939 den Hamburger Hafen. Nazi-Deutschland hinter sich, die Freiheit vor sich. Ein Visum für Kuba verspricht ein Leben ohne Angst. Doch Havanna verweigert die Einreise. Kapitän Schröder nimmt Kurs auf die USA. Auch Washington verwehrt der „St. Louis“, einen sicheren, US-amerikanischen Hafen anzulaufen. Als dann auch Kanada die Aufnahme verweigert, gerät die Fahrt in die Freiheit zur Odyssee auf dem Atlantik. An Bord machen die Worte Selbstmord und Meuterei die Runde. Knapp einen Monat nach Verlassen des Hamburger Hafens läuft die „St. Louis“ in Antwerpen ein. Nahezu ein Drittel der Passagiere ermorden die Nazis in den folgenden Jahren.
Ein Grammophon, Briefe und ein Tagebuch lagerten jahrelang auf dem Dachboden einer Hamburger Villa in einer alten Seekiste. Der Nachlass von Gustav Schröder erinnert an die dramatischen Ereignisse an Bord der „St. Louis“. In Jad Vashem wird der Kapitän der St. Louis als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.
2019 jährte sich die Geschichte zum 80. Mal. Die großen Flüchtlingsströme der jüngsten Zeit und wachsender Antisemitismus lassen die Ereignisse an Bord der „St. Louis“ erschreckend aktuell erscheinen. Die „Washington Post“ erinnerte daher noch einmal an die Ereignisse aus dem Jahr 1939, Kanadas Premier Justin Trudeau entschuldigte sich bei den Familien der jüdischen Flüchtlinge, die Kanada einst abwies.
Darsteller:
Ulrich Noethen (Kapitän Gustav Schröder)
Britta Hammelstein (Martha)
Regie: Ben von Grafenstein
Drehbuch:
Susanne Beck
Thomas Eifler
Kamera: Raphael Beinder
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