Punkt eins Zivildiener – Stützen des Sozialsystems

Mo, 25.11.  |  13:00-13:55  |  Ö1
Vom Dienst an der Waffe zum Dienst am Nächsten – 50 Jahre Zivildienst in Österreich. Gäste: Selma Sprajcer, Kompetenzzentrum für Nonprofit-Organisationen und Social Entrepreneurship, Wirtschaftsuniversität Wien & Florian Bödi, ehemaliger Zivildiener. Moderation: Marlene Nowotny. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Sie unterstützen im Kindergarten, fahren in der Rettung mit, helfen bei der Pflege von Alten und Kranken: Zivildiener übernehmen unterschiedliche Aufgaben, fast alle sind der Sorgearbeit zuzurechnen. Allen gemein ist, dass es sich um Bereiche handelt, in denen Arbeitskräfte fehlen. In der Kinderbetreuung und Elementarpädagogik, in der Pflege und Fürsorge, in der medizinischen Grundversorgung – hier tragen Zivildiener maßgeblich zum Funktionieren dieser Sektoren bei.Eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien untersuchte im Jubiläumsjahr den sozialen und ökonomischen Nutzen des Zivildienstes: Ohne Zivildienst würden in den nächsten zehn Jahren rund 46 Millionen Stunden ehrenamtlicher Arbeit fehlen, was das Sozial- und Gesundheitssystem massiv belasten würde. Die Studie zeigt außerdem, dass der Zivildienst für viele der Einstieg in weitere ehrenamtliche Betätigung ist bzw. in Berufe im Sozialbereich.Dass der Zivildienst zu einer Säule des Sozialsystems werden konnte, dachte man bei seiner Einführung vor 50 Jahren noch nicht. Damals suchte man nach einer sinnvollen Beschäftigung für die wachsende Zahl junger Männer, die den Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen verweigerten. Heute sei er Schule des Lebens, wie die zuständige Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) vor kurzem bei einer Pressekonferenz erklärte.Marlene Nowotny spricht mit Selma Sprajcer von der Wirtschaftsuniversität Wien, die die Zivildienststudie geleitet hat und dem ehemaligen Zivildiener Florian Bödi über Nutzen und Sinnhaftigkeit des Zivildienstes, darüber wie die Zivildiener selbst von den Erfahrungen im Sozialbereich profitieren und warum die österreichische Gesellschaft nicht auf die Alternative zum Wehrdienst verzichten kann.

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