Mordakte Mittelalter Der Sohn des Papstes
Mo, 02.12. | 3:45-4:30 | Phoenix
Er war der Lieblingssohn des Papstes: Giovanni Borgia, verwöhnt, arrogant, zügellos. Seine Leiche wird 1497 aus dem Tiber gezogen. Seit Jahrhunderten spekuliert man, wer ihn ermordete.
Das Italien der Renaissance wird von reichen und mächtigen Familien beherrscht. Eine besonders berüchtigte Dynastie jener Zeit sind die Borgia. Mit Machtgier und Skrupellosigkeit sind sie sogar im Vatikan zu Amt und Würden gelangt, stellen zwei Päpste.
Regeln gelten für die gottgleichen Kirchenmänner nicht, Papst Alexander VI. hat viele Mätressen und mindestens acht Kinder, zu denen er sich offen bekennt. Giovanni ist sein Liebling. Als man den Sohn des Papstes mit acht Messerstichen und durchtrennter Kehle findet, ist klar, dass es kein Überfall, sondern ein Auftragsmord war. Aus Hass, Rache oder Eifersucht? Giovanni Borgia hatte viele Feinde.
Einige Forscher vermuten, dass einer seiner Brüder den Mord in Auftrag gab. Denn der hemmungslose Giovanni machte auch vor deren Frauen nicht halt. Andere verdächtigen die Familie Orsini, eine weitere mächtige Dynastie. Papst Alexander war in den Tod eines ihrer Familienmitglieder verwickelt. Es gab also viele Menschen, die den Wunsch, das Motiv und die Mittel hatten, Giovanni ein für alle Mal loszuwerden. Doch wer es tatsächlich getan hat, ist bis heute nicht geklärt.
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