La Gomera und El Hierro Ein Land vor unserer Zeit

Sa, 30.11.  |  14:20-15:05  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Ratgeber, 2022
Vor der Küste Afrikas, mitten im Atlantik, wüteten über Jahrmillionen Unterwasservulkane und schütteten ein Vulkanarchipel auf: die Kanarischen Inseln. Vulkanlandschaften, Wüsten, Wälder und tiefe Täler - jede der sieben Inseln hat ihr eigenes Gesicht. Hier wachsen Pflanzen und leben Tiere, die es sonst nirgendwo gibt. Viele nennen die Vulkaninseln das „Galapagos Europas“. Die Dokumentationsreihe lädt die Zuschauerinnen und Zuschauer auf eine eindrucksvolle Entdeckungsreise ein.

Tiefseevulkane haben die beiden kleinsten Inseln der Kanaren, El Hierro und La Gomera, vor Millionen von Jahren aus dem Meer emporwachsen lassen. Sie waren damals leer und ohne Leben. Sie wurden von Tieren und Pflanzen besiedelt, die zufällig über das Meer kamen. Auf den Inseln leben Arten wie vor Millionen von Jahren, die wie durch ein Wunder dem Aussterben entgangen sind.

Die El-Hierro-Rieseneidechse ist eine naturhistorische Sensation. Sie galt als ausgestorben und wurde vor fast 50 Jahren von Hirten wiederentdeckt. Noch heute ist sie das am stärksten bedrohte Reptil Europas. Im Herzen von La Gomera liegt der Nationalpark Garajonay, ein Relikt aus der Urzeit. Ein Wald wie dieser bedeckte vor Millionen von Jahren den gesamten Mittelmeerraum. Doch während in Mitteleuropa die Eiszeit wütete und viele Arten auslöschte, blieb dieser Klimaumbruch auf den Kanaren aus. Isolation und Anpassung an neue Bedingungen waren die Motoren der Evolution und schufen Arten, die weltweit einzigartig sind. Fast die Hälfte der Pflanzen auf La Gomera wächst nur hier.

Sich steil auftürmende Lavamassen schufen zwischen den Vulkaninseln Meerestiefen von 2.000 bis 3.000 Metern, in denen viele Tiefseetiere zu Hause sind. Hier, zwischen La Gomera und der Nachbarinsel Teneriffa, liegt auch das erste Walschutzgebiet Europas: Teno-Rasca. Weltweit ist es das dritte. Hier leben 22 Walarten und die mehr als 350 Grindwale bilden eine der weltweit größten Kolonien dieser seltenen Art.

Regie: Petra Maier

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