Das älteste Schlachtfeld Europas Irland 2024

Sa, 12.10.  |  0:35-2:10  |  ARTE
Untertitel/VT Hörfilm/AD Stereo  Kultur, 2024
In Mecklenburg-Vorpommern machte ein Hobbyarchäologe 1996 eine bahnbrechende Entdeckung: In der Talniederung des Flusses Tollense liegen unter der Oberfläche Tausende Knochen-, Schädel- und Waffenfragmente. Die meisten tragen Spuren extremer Gewalt und können auf eine Schlacht um 1300 vor Christus datiert werden.
Der Dokumentarfilm zeichnet dieses einmalige Ereignis nach und wirft ein neues Licht auf die Entwicklung der Kriegsführung und unser Verständnis von Nordeuropa in der Bronzezeit.

Im Sommer 2023 begannen Archäologen im Tollensetal in Mecklenburg-Vorpommern, rund 120 Kilometer nördlich von Berlin, mit der forensischen Untersuchung eines bronzezeitlichen Massensterbens. Tausende von Fragmenten unter der Oberfläche - Schädel, Knochen, Waffen - deuten darauf hin, dass sehr viele Menschen hier gewaltsam ums Leben kamen, möglicherweise alle an einem Tag. Die bisherigen Erkenntnisse lassen vermuten, dass es sich hier um das älteste dokumentierte Schlachtfeld Europas handelt. Die gut erhaltenen Knochen und Waffen liefern wichtige Informationen über die Kriegsführung und die Entwicklung Nordeuropas in der Bronzezeit.

Die Zeit zwischen 3300 und 1200 vor Christus brachte große Fortschritte in Siedlungsbau, Landwirtschaft und Technik. Im Mittelmeerraum entstanden in Mykene, Ägypten und Anatolien mächtige Kulturen, die durch Handel, Diplomatie und Krieg zu Wohlstand gelangten. Im Gegensatz dazu galt Nordeuropa als weniger entwickelt und friedlich. Die Entdeckung, dass hier eine große Schlacht stattfand, sowie die Überreste einer Brücke, die auf eine wichtige Handelsroute hindeuten, könnten ein neues Licht auf die Entwicklung der Region werfen.

Die einzigartige Bodenbeschaffenheit im Tollensetal hat die Überreste aus der Bronzezeit erstaunlich gut konserviert. Nun hoffen die Wissenschaftler, durch die Untersuchung einer riesigen zweiten Holzstruktur weitere wertvolle Erkenntnisse zu erzielen. War Nordeuropa vor 3.000 Jahren vielleicht weiter entwickelt als bisher angenommen?

Regie: David Starkey

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