Blacky Fuchsberger is back!

Der TVButler war beim Dreh des Fortsetzungs-Hit "Live is Life". Der Untertitel "Der Himmel soll warten" war Anlass genug um mit Schauspiellegende Joachim "Blacky" Fuchsberger folgendes Gespräch zu führen:

Herr Fuchsberger, Sie haben jetzt auch an der Fortsetzung von "Live is Life - Der Himmel soll warten" maßgeblich am Drehbuch mitgeschrieben ...
Fuchsberger: "Maßgeblich nicht. Ich habe mit dem Uli Brée, der das Drehbuch schrieb, ein paar Ideen mitentwickelt. Damit's nicht zu theoretisch wird. Hier (zeigt auf sich, Anm) ist die Praxis."

Warum hat es solange gedauert mit der Fortsetzung?
Fuchsberger: "Uns war's klar, aber den Verantwortlichen nicht. Deshalb hat es unbegreiflicher Weise vier Jahre gedauert. Man hätte natürlich noch den Anfangserfolg des ersten Teiles nützen und früher mit einem zweiten Teil rauskommen sollen. Die Frage war, ob es eine Fortsetzung oder eine völlig neue Geschichte mit dem gleichen Ensemble werden soll. Aber unsere Entscheidungsträger in den öffentlich-rechtlichen Anstalten sind ja bekanntlich nicht die schnellsten. Egal, wo."

Dann fing der Uli Brée aber doch an am zweiten Drehbuch zu schreiben ...
Fuchsberger: "Ja, als er am neuen Buch schrieb, fragte er mich, 'wie viele Drehtage verkraftest du?‘ Da habe ich ihm gesagt, dass ich glaube, es geht schon noch und habe ihm einige Ideen mitgegeben."

Live is life - Der Himmel soll warten. Bühnenfoto kurz vor dem Auftritt von Rocco (Jan Josef Liefers) und den Herzschrittmachern. Bild: Rass

Live is life - Der Himmel soll warten. Bühnenfoto kurz vor dem Auftritt von Rocco (Jan Josef Liefers) und den Herzschrittmachern. Bild: Rass

Joachim Blacky Fuchsberger in der Fortsetzung von Live is Life, Bild: ORF

Joachim Blacky Fuchsberger in der Fortsetzung von Live is Life, Bild: ORF

Was ist eigentlich das Schönste am Altwerden?
Fuchsberger: "Hmm ... Das hängt von der Situation ab, in dem einem das Alter trifft. Wenn einer selbstständig und unabhängig ist, dann kann das schon etwas sehr Schönes sein. Wenn man abhängig und krank ist, und die Zipperlein kommen immer deutlicher, dann kann das Alter schon sehr mühsam sein. Ich glaube das Schlimmste ist die Einsamkeit. Ich habe das große Glück im 59-sten Jahr glücklich verheiratet zu sein. Mit einer Frau, deren Hand mir ungeheuerlich viel Wert ist. Und ich brauche sehr oft ihre Hand. Eine Hand, die ich festhalten kann und eine Hand, die mich festhält."

Freuen Sie sich nach den Drehtagen auf die letzten Tage der Adventszeit vor Weihnachten?
Fuchsberger: "Ich habe mit Weihnachten überhaupt nichts am Hut. Weihnachten ist für die Menschen eine Prüfung, ihre Restbestände an Ehrlichkeit zur Schau zu stellen. Nirgends wird so viel gelogen wie zu Weihnachten. Dagegen habe ich was. Ich habe mich oft genug geoutet - so sagt man glaube ich das heute - ein Agnostiker zu sein. Deshalb ist Weihnachten für mich auch kein Grund, in Hektik zu geraten. Was ich mag, wenn ich hier durch die Straßen Wiens gehe, ist die in ganz speziellen Ausmaß geschmückte Stadt. Aber das betrifft das Auge und nicht die Seele."

Sind Sie froh, dass Sie selbst nicht in ein Altersheim müssen?
Fuchsberger: "Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Ich habe mir ein Leben zusammen gezimmert, das mit 'my home is my castle' beschrieben werden kann. Aber das hängt auch damit zusammen, was ich vorher gesagt habe, das Glück zu haben unabhängig zu sein. Und ich bin mit dem höchsten Luxus ausgestattet, ich bin in der Lage 'NEIN' sagen zu können. Das muss man sich leisten können."

Auch bei den Drehbüchern ...
Fuchsberger: "Ich lebe in den letzten Jahren, was Drehbücher betrifft, am glücklichsten, weil ich die meisten ablehne, weil im Grunde genommen nur noch Schund auf den Schreibtisch kommt. Also wozu sollte ich in irgendetwas hineingehen, wo ich von vornherein sage, das ist Mist. Das mache ich doch nicht."

Beim jetzigen Dreh, ist es angenehmer und lustiger mit einem älteren Ensemble zu drehen?
Fuchsberger: "Das ist eine sehr schöne Frage. Es ist ein wunderbares Gefühl mit älteren Kollegen zusammen zu kommen. Denn plötzlich gelten wieder die alten Kriterien. Damals galt eines besonders und hieß 'mindestens gut'. Die neuen Kriterien in vielen Fällen, die heißen 'gut genug'! Gut genug? Und da frag ich mich für wen? Gut genug ist nicht gut. Nur für das Publikum ist das Beste gerade gut genug. Wenn wir alte Schauspieler zusammen kommen, dann denken wir, dass wir eine Bringschuld haben. Wir sind verpflichtet das Beste zu geben. Denn dafür bekommen wir die Gunst unseres Publikums und dafür auch die Eintrittspreise. Und dafür müssen wir uns verdammt nochmal anstrengen, das Beste, was wir ihnen zu bieten haben, zu geben."