Bunderforste versus Jäger: Servus Reportage zum Aufregerthema im TV und in der Mediathek

Wiederholung bis 20. 3. :Servus Reportage: Unser Wald - Wer ist sein Feind? Tier oder Mensch?. Die zweiteilige Reportage auf ServusTV zeigt am 07. März und am 14. März jeweils ab 21:15 Uhr das Leid und das Elend des Rot- und Rehwildes im Winter und welche Folgen eine Gewinnmaximierung des Waldes haben kann. Zu Wort kommen Biologen, Berufsjäger und Vertreter der Bundesforste und der Universität für Bodenkultur.

Die ServusTV Reportage „Unser Wild“ in der Mediathek

Die ServusTV Reportage „Unser Wald“ in der Mediathek

In Österreichs Wäldern haben die Österreichischen Bundesforste teilweise die Fütterung des Wildes im Winter untersagt und eingestellt. Sehr zum Ärger der Jäger, die fürchten, dass Hirsch & Co. einfach verhungern oder, wenn sie ausgehungert Bäume anfressen, getötet werden. Die Vertreter der Bundesforste wehren sich gegen die Vorwürfe: Man versuche den Wald zu schützen. Die Servus Reportage zeigt das Leid und das Elend der Tiere im Winter und die mittlerweile verhärteten Fronten bei der Frage: Schutz von Wald oder Wild?

  • "Servus Reportage: Unser Wild - Verhungert und zum Abschuss freigegeben?" am Do., 07.03., ab 21:15 Uhr bei ServusTV
  • "Servus Reportage: Unser Wald - Wer ist sein Feind? Tier oder Mensch?" am Do., 14.03., ab 21:15 Uhr bei ServusTV

Unser Wild – Verhungert und zum Abschuss freigegeben? "Servus Reportage" ab 07.03., ab 21:15 Uhr

Die Medien berichten seit Monaten über diesen Disput, erstmals zeigt ServusTV in zwei Reportagen die filmische Aufarbeitung des Streits zwischen Jägerschaft, Privatwaldbesitzern, Revierpächtern, Tierfreunden und auf der anderen Seite: den Bundesforsten. "Es entspricht dem natürlichen Verhalten des Reh- und Rotwildes, von den sommerlichen Hochlagen während des Winters in die milden Lagen der Täler zu ziehen", erklärt der ehemalige Berufsjäger Martin Prumetz. "Da der Lebensraum in den Tal-Lagen inzwischen verbaut wurde, sind Rehwild und Rotwild in den Berglagen auf die Unterstützung des Menschen angewiesen". Damit sich das Wild an seine Futterplätze gewöhnt, muss es täglich frisch gefüllte Futterkrippen vorfinden. Für die Jägerschaft bedeutet das, bei jedem Wind und Wetter die Plätze mit Heu zu versorgen – das ist in strengen Wintern nicht nur körperlich, sondern auch finanziell eine Herausforderung. Besonders seit die Bundesforste Futterstellen auflassen und es Verbote für die Fütterung gibt. Die Fronten der beiden Lager sind verhärtet.

Wen schützen: Wald oder Wild?
Ein TV-Team begleitet den ehemaligen Berufsjäger Martin Prumetz durch die tiefverschneiten Wälder der Steiermark. Während der Dreharbeiten entdeckt das Team einen verhungerten Hirsch, der für Prumetz das Leid der Wildtiere symbolisiert. Doch was ist schützenswerter, unser Wald oder unser Wild? Das Wild würde den Wald schädigen, so sehen es die Bundesfortste, und: Die Jäger würden nur deswegen so viel füttern, um später mehr schießen zu können. "In einigen Gebieten Tirols, Salzburgs und der Steiermark sind hohe, bis sehr hohe Wildschäden zu verzeichnen und der Jungwald kommt nicht auf", erklärt Pia Buchner, Pressesprecherin der Österreichischen Bundesforste. Das sei insbesondere in alpinen Lagen problematisch, da der Wald als Schutzwald eine besondere Funktion einnimmt, so Buchner. Es gehe nicht um den Jagderfolg, wiederspricht die andere Seite, sondern das Wild sei essentiell für den Wald und es verhungern zu lassen sei gegen jede Ethik. Der Salzburger Thomas Tscherne der "Hirschflüsterer von Bad Gastein" möchte die angeblichen Machenschaften der Bundesforste aufdecken. Nachdem er in verschiedenen Tagezeitungen seine Meinung kundgetan hat, klagten ihn die Bundesforste auf Unterlassung und Schadenersatz. Ein Kamerateam von ServusTV war beim Showdown im Salzburger Landesgericht dabei.

Unser Wald – Wer ist sein Feind, Tier oder Mensch? "Servus Reportage" am Do., 14.03., ab 21:15 Uhr

„In einigen Gebieten sind hohe bis sehr hohe Wildschäden zu verzeichnen und der Jungwald kommt nicht auf“, erklärt ein Mitarbeiter der Österreichischen Bundesforste. Das sei insbesondere in alpinen Lagen höchst problematisch, da der Wald als Schutzwald eine besondere Funktion einnimmt. Daher wurde beschlossen, verpachtete Jagden wieder in Eigenbewirtschaftung zurückzunehmen, Wildtierfütterungen vereinzelt aufzulassen und verstärkt aufzuforsten. Diesen Aussagen widersprechen immer mehr Jäger in Österreich, die den Österreichischen Bundesforsten vorwerfen nur auf Gewinnmaximierung aus zu sein und einen Wald ohne Wild anzustreben.

Gefährdet das Wild den Schutzwald und die Forstwirtschaft?
In den letzten zehn Jahren ist der Waldanteil in Österreich durchschnittlich um 3.400 Hektar pro Jahr gewachsen, das entspricht 4762 Fußballfeldern. 30 Prozent des Waldbestandes in Österreich erfüllen eine Schutzfunktion gegen Lawinen und Murenabgänge. Der Bund investiert jedes Jahr rund 16 Millionen Euro in den Schutzwald. Die ServusTV-Reporter treffen Waldbesitzer die den Bundesforsten vorwerfen, dass nicht die Tiere sondern die Waldbewirtschaftung der staatlichen Aktiengesellschaft die größten Schäden verursacht. In den Staatswäldern werden angeblich breite Forststraßen gebaut und Waldflächen unerlaubterweise gerodet. "Kahlschlagwirtschaft" und Monokulturen würden dem Wald für Generationen schaden, warnt der Forstexperte Thomas Lohninger. Nobert Putzgruber, der Leiter der Abteilung Wald bei den Österreichischen Bundesforsten, entgegnet diesen Anschuldigungen vehement, das sei alles nicht richtig. Auch der Forstdirektor der Stadt Wien Andreas Januskovecz spricht von einer emotionalisierten Diskussion. Denn die Jäger würden letzten Endes nur darum mehr Wild wollen, um es bejagen zu können.

Der Salzburger Thomas Tscherne der "Hirschflüsterer von Bad Gastein" möchte die angeblichen Machenschaften der Bundesforste medial aufdecken. Die Bundesforste klagten ihn auf Unterlassung und Schadenersatz. Ein Kamerateam von ServusTV war beim Showdown im Salzburger Landesgericht dabei.

"Servus Reportage: Unser Wald - Wer ist sein Feind, Tier oder Mensch?" am Do., 14.03., ab 21:15 Uhr bei ServusTV

Martin Prumetz ehemaliger Berufsjäger zeigt einen angenagten Baum. Bild: Sender / Servus TV / Mabon
Martin Prumetz ehemaliger Berufsjäger zeigt einen angenagten Baum. Bild: Sender / Servus TV / Mabon