Mit 80 Jahren um die Welt: 3. Staffel kommt

"Mit 80 Jahren um die Welt" – ZDF setzt Factual im 2020 Jahr fort: 3. Staffel für die Reportage über ältere Menschen auf Weltreise.

Nach dem Erfolg und der großen Aufmerksamkeit für die Reisedokumentation "Mit 80 Jahren um die Welt" beauftragt das ZDF die Produktion einer dritten Staffel des Formats.

In "Mit 80 Jahren um die Welt" unternehmen sechs Senioren, begleitet von Steven Gätjen, die Reise ihres Lebens. Zusammen entdeckten sie fremde Länder und Kulturen – und in jeder Folge erfüllt sich für einen von ihnen auch ein persönlicher Traum.

Ab sofort sind Bewerbungen willkommen. Interessierte, die um die 80 Jahre alt und noch nicht viel gereist sind, die neugierig sind und sich fit fühlen für eine Reise um die Welt, können sich unter Angabe ihres Namens und ihrer Telefonnummer an folgende E-Mail-Adresse wenden: weltreise@talpa-germanyt.tv. Produziert wird das Format von Talpa Germany.

Rückblick Staffel 2: Mit 80 Jahren um die Welt (EA: September 2019)

In der zweiten Staffel der sechsteiligen Reise-Reportage begleitet Steven Gätjen wieder eine ungewöhnliche Reisegruppe auf ihrem Weg rund um den Globus.


1. Folge: Kuba – Dienstag, 13. August, 20.15 Uhr
2. Folge: Peru – Dienstag, 13. August, 21.00 Uhr
3. Folge: Kanada – Dienstag, 20. August, 20.15 Uhr
4. Folge: Japan – Dienstag, 27. August, 20.15 Uhr
5. Folge: Kambodscha – Dienstag, 3. September, 20.15 Uhr
6. Folge: Thailand – Dienstag, 10. September, 20.15 Uhr

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Theo, 79 (1. Teil/Kuba)

Theodor kam 1940 in Alstätte (bei Ahaus) auf die Welt. Die Großfamilie mit elf Kindern lebte in einem Haus und betrieb Landwirtschaft – dabei halfen alle Kinder mit. Theo lernte von klein auf, verantwortungsbewusst zu handeln und die Familie zu unterstützen. Als Beruf lernte er Autoschlosser, arbeitete 35 Jahre lang als Lkw-Fahrer. Theo war 20 Jahre alt, als er seine große Liebe Maria kennenlernte. Sie wurden ein Paar und heirateten nach zehn Jahren Beziehung. Zusammen bekamen sie fünf Töchter. Theo war der Ernährer der Familie.

2007 kam es zur tragischen Wende in Theos Leben. Seine Maria stürzte schwer und war nicht mehr ansprechbar. Die Diagnose im Krankenhaus: Maria hatte einen Schlaganfall und Hirnblutungen erlitten. In der Folge litt sie unter schweren körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen. Theo, seit zwei Jahren in Rente, musste das Leben neu ordnen. Zuerst nahm er noch Pflegehilfe zu Hause in Anspruch, später machte er alles allein. Er war gezwungen, das gemeinsame Haus zu verkaufen, und zog mit seiner Ehefrau in ein betreutes Wohnheim, um sich zu entlasten. 2018 verstarb Maria. In den Jahren, in denen er sich um seine kranke Frau kümmerte, gaben Theo zwei Dinge Kraft: seine Familie und das Musizieren. Schon seit 68 Jahren spielt Theo leidenschaftlich Tuba. Seine Gruppe "Freunde der Blasmusik – Legden" tritt bis heute regelmäßig auf.

Ernst, 80 (2. Teil/Peru)

Ernst wurde 1938 im thüringischen Gernrode-Eichsfeld geboren. Hier wuchs er mit seiner zwei Jahre jüngeren Schwester auf einem landwirtschaftlichen Hof auf. Als sein Vater im Krieg zeitweise verschollen war, musste der kleine Ernst schon im Alter von sechs Jahren Verantwortung übernehmen: Täglich führte er 50 Schafe auf die Weide und hütete sie. Seitdem stand für Ernst fest, dass er Schäfer sein möchte.

Mit 22 Jahren lernte Ernst die damals 18-jährige Mechthild kennen. Zwei Jahre später heirateten sie. Das Paar bekam vier Kinder. Ernst ist mit Leidenschaft Landwirt und machte sich mit einem eigenen Betrieb selbständig. Mehr als 220 Tage pro Jahr verbrachte er mit den Schafen auf der Weide und schlief nachts in einer kleinen Hütte. Neben seiner Liebe zu den Tieren bildete Ehefrau Mechthild die wichtigste Konstante in Ernsts Leben. Sie hielt ihm den Rücken frei, kümmerte sich um den Haushalt und die Erziehung der vier Kinder. Heute führen Ernsts Söhne Armin und Ingo den Hof. Ernst, der die Vielseitigkeit des Schäferberufes und das Leben im Einklang mit der Natur schätzt, geht noch immer mit seinen Schafen auf die Weide, ganz ohne seine Tiere möchte er einfach nicht sein. Ganz besonders stolz ist der 80-Jährige auf seine Großfamilie. Ernst ist außerdem leidenschaftlicher Karnevalist und bastelt für sein Leben gern – besonders für die Enkel und Urenkel entwirft und baut er regelmäßig große Spielgeräte und Fahrzeuge.

Ruth, 80 (3. Teil/Kanada)

Ruth kam 1938 in Hötensleben in Sachsen-Anhalt zur Welt. Sie hat drei jüngere Brüder. Nach dem Krieg lebte Ruths Familie mit drei anderen Familien in einem Haus in Hötensleben. Als Ruths Vater im Jahr 1948 nach dem Krieg nach Hause zurückkehrte, hatte er Ruths Kindheit weitgehend verpasst. Diese war geprägt von Armut, Hunger und Entbehrung. Ruth arbeitete zunächst als Haushälterin, später arbeitete sie als Verkäuferin. 1958 heiratete sie ihren Albert. Das Paar bekam zwei Töchter. Auch als Mutter arbeitete Ruth weiter – in Teilzeit in einem Armaturenwerk. Nach der Wende verlor sie ihre Arbeitsstelle, mit 60 ging sie in Rente. Ruth lebt noch immer in dem Haus, in das sie mit ihrer Familie 1966 gezogen war.

Ruths Bruder Werner floh im Alter von 18 Jahren Anfang der 1960er-Jahre in den Westen. Nach einer Zwischenstation in Köln wanderte er nach Kanada aus. Dort heiratete er Mary und bekam seine Söhne Jeff und Mark. Werner ist ein sehr zurückgezogener Mensch, der viel Freiheit braucht und nur bedingt Nähe zulässt. Ruth hatte schon einmal den Plan, zu ihm nach Kanada zu fliegen. Aber ihr Mann wurde schwer krank und sie musste ihre Reise absagen. Vor zwei Jahren ist Ruths Mann gestorben, allein traut sie sich die weite Reise nun nicht mehr zu. Dabei möchte Ruth unbedingt den kanadischen Teil ihrer Familie kennenlernen. Ihre Neffen Jeff und Mark hat sie nur einmal vor mehr als zwanzig bzw. dreißig Jahren gesehen. Ihren Großneffen kennt sie nur vom Foto. Wie werden ihre Neffen und deren Familien sie in Empfang nehmen? Ruth weiß, dass dies wahrscheinlich ihre letzte Chance ist, ihre Familie in Kanada zu treffen. Und die will sie, trotz aller Bedenken und Sorgen, unbedingt nutzen.

Marianne, 81 (4. Teil/Japan)

Marianne wurde 1937 in Velbert im Rheinland geboren und wuchs als Einzelkind auf. Gemeinsam mit ihrer Mutter wurde sie während des Zweiten Weltkrieges nach Allenstein evakuiert. Als Marianne gerade einmal sechs Jahre alt war, wurde ihre Mutter ermordet. Ihr Vater ließ sie oft bei ihren Großeltern oder Bekannten, sodass Marianne sehr auf sich allein gestellt war. Sie begann eine Ausbildung zur kaufmännischen Angestellten. Mit 17 lernte sie ihren Mann Gerd kennen, den sie drei Jahre später heiratete. Gerd war Klempner, Installateur und Heizungsmonteur und handwerklich begabt. All seine Kenntnisse gab er an seine Frau weiter. Die tierliebe Marianne wünschte sich Kinder, doch die Ehe blieb leider kinderlos. Das Ehepaar erarbeitete sich einen gewissen Wohlstand, baute ein Haus und schafft sich zahlreiche Haustiere an. Vor neun Jahren starb Gerd an einem Hirnschlag. Seitdem übernimmt Marianne alle handwerklichen Arbeiten selbst. Dennoch legt sie viel Wert auf ihre äußere Erscheinung, hält sich fit, achtet auf schicke Kleidung. Täglich trainiert Marianne zuhause auf ihrem Trimm-Dich-Fahrrad. Marianne ist es sehr wichtig, gepflegt und schlank zu sein – auch im Alter.

Wolfgang "Nauke", 81 (5. Teil/Kambodscha)

Wolfgang wurde 1937 in Berlin geboren. Er hatte eine Schwester und einen Bruder. Im Alter von sechs Jahren wurde Wolfgang, der von Kindesbeinen an von allen "Nauke" gerufen wurde, mit seinem Bruder Siegfried aus Berlin evakuiert. Seine Mutter starb 1945, der Vater ließ die Familie nach dem Krieg im Stich. Nachdem Nauke und sein Bruder zunächst bei der Großmutter Schutz fanden, kamen sie in verschiedene Heime, Nauke ins Kinderheim Borgsdorf im Berliner Umland. Vom Verbleib seiner Schwester wusste er lange Jahre nichts. Seinen Bruder Siegfried traf Nauke erst Jahre später zufällig auf einer Weihnachtsfeier; sie pflegen seither sporadischen Kontakt. Auch seine Schwester lernte Nauke erst im Erwachsenenalter kennen. Beide Geschwister sind mittlerweile verstorben.

Nach der Schule machte Nauke eine Ausbildung zum Elektriker und war später vor allem als Hausmeister tätig. Bereits vor der Wende arbeitete er mit dem Künstler Lothar Scholz an Keramik- und Mosaikwerken. Die Zusammenarbeit bestand insgesamt 15 Jahre. Bis heute arbeitet er als ehrenamtlicher Hausmeister für seine Hausgemeinschaft. Naukes große Leidenschaft ist das Basteln und Tüfteln an alten Kronleuchtern. Mit 18 lernte Nauke Edith kennen. Mit 19 heirateten sie; einige Jahre später wurde der gemeinsame Sohn geboren. Doch nach 15 Ehejahren, Sohn Stephan war neun Jahre alt, liessen sich die beiden scheiden. Sie ist die einzige Frau, mit der er verheiratet war. Das Ehepaar ging im Guten auseinander. Nauke verbringt im Sommer viel gemeinsame Zeit mit Sohn Stephan und dessen Frau in deren Bungalow in Brandenburg.

Gisela, 80 (6. Teil/Thailand)

Gisela wurde 1938 in Iserlohn bei Dortmund geboren. Sie hatte einen zwölf Jahre älteren Bruder, der zur Wehrmacht musste, als Gisela noch klein war. Ihre Kindheit erlebt Gisela als harmonisch. Da ihr Onkel Inhaber einer Bäckerei war, gab es auch in den harten Nachkriegszeiten immer genug zu essen. Als Jugendliche war Gisela meistens mit ihren Freundinnen unterwegs. Gisela liebt Rock'n'Roll-Musik und nutzte jede Gelegenheit, um feiern zu gehen. Hans wurde ihre erste große Liebe, die zwei heirateten. Da sich ihr Kinderwunsch nicht erfüllte, engagierten sich Gisela und Hans sozial, indem sie Waisenkinder zu Weihnachten besuchten und beschenkten. Manchmal unternahmen sie auch Ausflüge mit einigen Kindern aus dem Heim. Später übernahm Gisela immer wieder Betreuungsdienste für Nachbarskinder. Nach 17 Jahren Ehe erkrankte Hans an Kehlkopfkrebs und verstarb binnen eines Jahres. Giselas zweiter Ehemann brachte den zwölfjährigen Sohn Holger mit in die Ehe. Sie baute eine besondere Beziehung zu Holger auf, die bis heute anhält – auch nach dem Tod des zweiten Ehemannes. Heute lebt Gisela allein und geht immer noch tageweise bei McDonalds arbeiten. Dort arbeitet sie schon seit 24 Jahren, die Arbeit mit den jungen Kollegen und Kunden hält sie jung.

Nach dem Erfolg und der großen Aufmerksamkeit für die Reisedokumentation "Mit 80 Jahren um die Welt" beauftragt das ZDF die Produktion einer zweiten Staffel des Formats.

Dr. Oliver Heidemann, Leiter der Hauptredaktion Show im ZDF: "Aus der überaus großen und positiven Resonanz wissen wir, dass die Zuschauer berührt waren von den bewegenden Lebensgeschichten der Senioren, ihrer Begeisterung über die Reise und dem emotionalen Einblick in ihre Lebenswelt. Auch Steven Gätjen konnte neue Seiten zeigen und überzeugte in diesem auch für ihn so besonderen Format. Ich freue mich, dass wir uns erneut auf die Reise machen."

In "Mit 80 Jahren um die Welt" unternahmen sechs Senioren, begleitet von Steven Gätjen, die Reise ihres Lebens. Zusammen entdeckten sie fremde Länder und Kulturen – und in jeder Folge erfüllte sich für jeweils einen von ihnen ein persönlicher Traum. Mit bis zu 1,86 Millionen Zuschauern bei einem Marktanteil von 12,8 Prozent war das ZDF mit allen sechs Folgen von "Mit 80 Jahren um die Welt" in der zeitgleichen Konkurrenz Marktführer. Produziert wird das Format von Talpa Germany.

Staffel 1 „Mit 80 Jahren um die Welt“ (EA: 2018)

ZDF setzt Produktion von "Mit 80 Jahren um die Welt" fort! Die noch ausstehende letzte Folge wurde Anfang Juli produziert, die komplette sechsteilige Reihe ab Dienstag, 24. Juli 2018, 22.45 Uhr, im ZDF ausgestrahlt.

Im April verstarb während der Dreharbeiten für die Reise-Reportage "Mit 80 Jahren um die Welt" ein 80-jähriger Teilnehmer in Bangkok an den Folgen einer Lungenentzündung. Nachdem die Reise daraufhin abgebrochen wurde, haben sich das ZDF und die Produktionsfirma Talpa Germany in Absprache mit den Angehörigen des Verstorbenen und den fünf weiteren Teilnehmern nun auf eine Fortsetzung der Produktion verständigt. Nach Aussage der Angehörigen wäre dies auch im Sinne des Verstorbenen gewesen.

Der Leiter der ZDF-Hauptredaktion Show, Dr. Oliver Heidemann: "Der Tod des Teilnehmers hat uns sehr betroffen gemacht. Alle Beteiligten sind sich aber einig, dass diese ungewöhnliche, emotionale und ereignisreiche Reise gezeigt werden soll – auch im Gedenken an den Verstorbenen. Die Reportage zeigt die fröhlichen und lebensbejahenden Erlebnisse ebenso wie die nachdenklichen und traurigen Momente."

Unter dem Titel "Mit 80 Jahren um die Welt" begleitet das ZDF sechs ältere Menschen auf einer Reise in ferne Länder. Die bisherigen Ziele waren Südafrika, Dubai, Indien, Mongolei und Vietnam. Dort entdecken die Teilnehmer nicht nur Sehenswürdigkeiten und fremde Kulturen. Folge für Folge erfüllt sich für je einen von ihnen ein persönlicher Wunsch. Auch ihre Lebensgeschichten, ihr unterschiedlicher Umgang mit dem Alter, die Höhen und Tiefen des Älterwerdens und das Miteinander in der Gruppe sind wichtige und relevante Aspekte der Reportage.

ZDF-Moderator Steven Gätjen, der die Senioren auf ihrer Reise um die Welt begleitete: "Ich habe unsere Senioren sehr ins Herz geschlossen. Die gemeinsame Reise hat mir einen neuen Blickwinkel auf das Leben gegeben und mir gezeigt, was wirklich wichtig ist."

"Mit 80 Jahren um die Welt": Ruth, Nauke, Marianne, Theo, Ernst und Gisela stehen vor einer Weltkarte und lachen in die Kamera. Bild: Sender / ZDF / Svea Pietschmann / Alpenblick / KNSK.
"Mit 80 Jahren um die Welt": Ruth, Nauke, Marianne, Theo, Ernst und Gisela stehen vor einer Weltkarte und lachen in die Kamera. Bild: Sender / ZDF / Svea Pietschmann / Alpenblick / KNSK.