Freitag: Dreiteiler „Königliche Dynastien“

Universum History im Jänner 2018, freitags

Royaler Dreiteiler über die Welfen, Bernadottes und Grimaldis bis 19. Jänner 2018 freitags auch im ORF – unter dem Titel „Universum History“. Der Dreiteiler lief im ZDF im Juli 2016 unter dem Titel „Königliche Dynastien“.

„Königliche Dynastien: Die Bernadottes“ am Freitag, dem 5. Jänner 2018, um 22.45 Uhr in ORF 2 zeigtdie ereignisreiche Geschichte der schwedischen Königsfamilie. Die weiteren Folgen des „Universum History“-Dreiteilers widmen sich den Grimaldis (12. Jänner) und den Welfen (19. Jänner).

„Königliche Dynastien“ 2016 im ZDF

Dienstag, 19. Juli, Dienstag, 26. Juli und Dienstag, 2. August 2016, jeweils 20.15 Uhr

Die ZDF-Reihe "Königliche Dynastien" erzählt von den Licht- und Schattenseiten der berühmtesten Adelsgeschlechter und nimmt die Zuschauer mit auf eine Entdeckungsreise durch ein Jahrtausend deutscher und europäischer Historie.

Die aktuelle Staffel widmet sich dem ältesten Fürstenhaus Europas, den Welfen sowie der royalen Familie Schwedens, den Bernadottes, und dem Fürstentum der Grimaldis, deren Vorfahren als berüchtigte Piraten Monaco eroberten.

Logo der Senderihe „ZDF Royal“. Bild: Sender / ZDF und Corporate Design

Königliche Dynastien – Die Welfen

Die Welfen gelten als das älteste Fürstenhaus Europas. Sie regierten über das britische Empire, das Königreich Hannover und Teile von Bayern. Sie gründeten Städte wie München und Lübeck und hinterließen der Nachwelt großartige Schlösser und Kulturgüter. Es ist eine reiche Familie, die auch heute noch von sich reden macht. Seit das Oberhaupt der Welfen, Ernst August Prinz von Hannover, 1999 in zweiter Ehe Caroline von Monaco geheiratet hat, ist er aus den Schlagzeilen deutscher Boulevardblätter nicht mehr wegzudenken.
Sein Sohn, Erbprinz Ernst August, der in London aufgewachsen ist, hat in den letzten Jahren die Verwaltung der deutschen Besitztümer übernommen und zeigt sich heute mehr und mehr in der Öffentlichkeit. Längst hat er seinen Beruf als Banker gekündigt und widmet sich ganz dem Familienerbe. Eine schwierige Entscheidung, sagt der junge Mann im Interview mit dem ZDF, aber es habe sich gelohnt: "Ich ahnte nicht, wie spannend und vielschichtig meine neue Aufgabe sein würde". Vor allem der Erhalt der  Marienburg liegt dem engagierten Erbprinzen am Herzen, sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom letzten König Hannovers für seine Frau, Königin Marie, errichtet. Ein architektonisches Juwel historisierender Baukunst, kaum ein Jahrzehnt älter als Neuschwanstein. 

Die Autorin Annette von der Heyde porträtiert herausragende Herrscherfiguren aus der Dynastie der Welfen und schildert den mitunter dramatischen Kampf um Macht und Einfluss: Männer wie Heinrich der Löwe, der im 12. Jahrhundert mächtiger war als der Kaiser selbst; die Könige der Personalunion mit England, die über 123 Jahre zwei Reiche regierten oder der blinde König Georg V., der 1866 von den Preußen besiegt ins Exil nach Österreich floh. Dessen Enkel Ernst August, der die einzige Tochter von Kaiser Wilhelm II. heiratete und dafür das kleine Herzogtum Braunschweig erhielt, musste seine Residenz nach nur fünf Jahren, während der Revolution 1918, wieder aufgeben. Später soll der abgedankte Fürst gute Geschäfte mit den Nazis gemacht haben. Erbprinz Ernst August hat unlängst eine unabhängige Historikerin mit der Aufarbeitung der  Familiengeschichte während der NS-Zeit betraut.

Mehrere Sprösslinge der Dynastie kommen in dem Film zu Wort, neben Erbprinz Ernst August auch Georg Prinz von Hannover. Historiker schildern ihre Sicht vom Aufstieg und Fall der Welfen. Luftaufnahmen von der Marienburg und des Welfen-Exilschlosses Cumberland in Gmunden am Traunsee und szenische Sequenzen zu entscheidenden historischen Momenten ergänzen das facettenreiche Bild einer stolzen und selbstbewussten Königsfamilie, die den Anspruch auf den Thron nie aufgegeben hat.

Königliche Dynastien – Die Bernadottes

Während viele Dynastien auf ihre Krone verzichten mussten, hält sich eine Familie seit etwa zweihundert Jahren sattelfest auf dem Thron: Die Bernadottes in Schweden. Sie erfreuen sich großer Popularität, auch dank der "Bürgerlichen", die in die Königsfamilie eingeheiratet haben und weithin als Bereicherung empfunden werden: Silvia Sommerlath, Daniel Westling und Sofia Hellqvist. Auch der Gründer der Dynastie war bürgerlich: Jean Baptiste Bernadotte aus dem südfranzösischen Pau. "Tod den Königen", diese Parole soll als Tattoo auf seinem Oberarm geprangt haben, als er während der Französischen Revolution noch die Monarchie bekämpfte. Dass der ungestüme Franzose einst zum König von Schweden auserkoren würde, konnte er nicht ahnen. Zwanzig Jahre später, als Schwedens Monarchie vor einem Thronfolgeproblem stand und Napoleon in Europa den Ton angab, sah er in Bernadotte eine kluge Wahl für Stockholms Thron. Der Haudegen Napoleons brachte den Schweden den Frieden und begründete die Neutralitätspolitik, die das Land bis heute auszeichnet. Anhand einiger herausragender Biografien – vom bürgerlichen Stammvater bis zu den Nachfahren, die heute im Stockholmer Palast residieren – führt der Film von Julia Melchior durch die wechselvolle Geschichte der Bernadottes. Computeranimationen (CGIs) und Reenactments lassen die wichtigsten historischen Schlüsselmomente wieder lebendig werden.

Porträtiert wird auch Oskar II., ein Enkel des Stammvaters. Er gilt als der "majestätischste aller schwedischen Könige". Unter ihm wurde das Land weiter demokratisiert und das allgemeine Wahlrecht eingeführt. Das Multitalent Oskar schrieb, dichtete, komponierte. Seine "Osterhymne" ist heute noch in den Kirchen Schwedens zu hören. Für seine Landsleute übersetzte er literarische Werke. Er war ein Mäzen der Künste und Wissenschaften. So überrascht es nicht, dass Alfred Nobel in seinem Testament den Wunsch äußerte, dass die Nobelpreise durch den König zu verleihen seien – eine Tradition, die seither gepflegt wird.

Als Botschafter für den Frieden machte sich Folke Bernadotte, der Groß- und Patenonkel des heutigen Königs Carl Gustaf, einen Namen. Als Vizepräsident des schwedischen Roten Kreuzes verhandelte er mit Heinrich Himmler über die Freilassung von tausenden KZ-Häftlingen. 1948 beriefen ihn die Vereinten Nationen zum ersten UN-Vermittler und entsandten ihn in den Nahen Osten, um in der Palästina-Frage zu einer friedlichen Lösung zu kommen. Wenig später fiel er einem Anschlag jüdischer Terroristen zum Opfer. "Er war auch erste UN-Botschafter, der für die Sache des Friedens starb", erinnert der frühere UN-Generalssekretär Kofi Annan.

Das Leben und Wirken Folke Bernadottes hat Schwedens Kronprinzessin Victoria immer fasziniert. Schon als Studentin befasste sie sich mit Bestrebungen zur Wahrung der Menschenrechte und Lösung internationaler Konflikte. Ihrer Tochter und Thronerbin gab sie den Namen Estelle nach der Frau von Folke Bernadotte, die das humanitäre Lebenswerk ihres Mannes nach seinem Tod fortsetzte. Mit Kronprinzessin Victoria und Tochter Estelle werden eines Tages die ersten Frauen aus der Dynastie der Bernadottes den schwedischen Thron besteigen.

Königliche Dynastien – Die Grimaldis

Seit über 700 Jahren herrschen sie über Monaco: die Grimaldis. In der Miniaturmonarchie am Mittelmeer tummeln sich Hochadel, Jet-Set, Stars und Sternchen. Prächtige Bälle, Formel-1-Rennen und elegante Dinner-Partys gehören zum Alltag. Doch die Glamourwelt ist nur ein Teil der Geschichte Monacos.

Ende des 13. Jahrhunderts wurden die Grimaldis nach Machtkämpfen aus der italienischen Stadt Genua vertrieben. Francesco Grimaldi, genannt "der Schlaue", machte sich mit seinen Soldaten auf den Weg nach Monaco. Denn die Festung gehörte eben jener Familie, die einst die Grimaldis vertrieben hatte. Als Franziskanermönche verkleidet, gelang es Francesco und seinen Mannen die Festung im Handstreich zu nehmen. "Deo juvante", "mit Gottes Hilfe" soll er dabei gerufen haben. Seit 1297 ist es das Motto der Familie. Im Laufe der Zeit stand Monaco immer wieder unter dem Protektorat fremder Mächte wie Frankreich oder Spanien. Der Filmemacher Oliver Halmburger richtet den Blick auf entscheidende Momente und Wendepunkte dieser bewegten Geschichte. Etwa auf den Mord an Herrscher Jean II., der im Jahre 1505 Monaco verkaufen wollte und daraufhin von seinem Bruder erstochen wurde. Seine erste Blütezeit erlebte Monaco unter Honoré II., der 1612 den Fürstentitel erhielt. Charles III. gründete im 19. Jahrhundert die "Bädergesellschaft" und machte Monaco mondän. Fürst Louis‘ amouröse Abenteuer mit einer Dame vom Montmartre blieben nicht ohne Folgen: Charlotte, das illegitime Kind, avancierte zur Retterin des Fürstentums, ohne sie wäre die Linie der Grimaldis ausgestorben. Sie war die Mutter von Rainier III., der nach dem Zweiten Weltkrieg den monegassischen Thron bestieg und über 50 Jahre lang regierte. Er machte das kleine Land zur Weltstadt des Jet-Sets. Den Glamour brachte seine Ehefrau, die amerikanische Schauspielerin Grace Kelly. Doch das Glück der Fürstenfamilie war nicht von Dauer. Der tragische Autounfall von Fürstin Gracia Patricia stürzte die Dynastie in eine tiefe Depression. Fürst Rainiers Tränen bei der Beerdigung bleiben im kollektiven Gedächtnis. Mit den drei sehr unterschiedlichen Kindern Caroline, Albert und Stéphanie stand und steht die Familie ständig im Rampenlicht.

Die Dokumentation spiegelt die Geschichte der Adelsfamilie Grimaldi, die seit fast 30 Generationen am Mittelmeer herrscht: vom Namensgeber Grimaldo Canella bis hin zu den Zwillingen von Fürst Albert. Der Film zeigt exklusive Bilder vom  "Bal de la Rose", spektakuläre Luftaufnahmen von  Monaco, rasante Eindrücke der Formel-1-Strecke und das Casino Monte-Carlo, das den Grimaldis zu Reichtum verholfen hat. Die Biografin der Fürstenfamilie Bettina de Cosnac, Grace-Kelly-Biograf Thilo Wydra, Monaco-Experte Thomas Veszelits sowie die Journalisten Stéphane Bern und Marie von Waldburg geben Einblicke in die bewegte Grimaldi-Story.