ARTE Reportage Israel: Borderlines / Syrien: Im Camp der Blinden

Sa, 25.05.  |  17:25-18:20  |  ARTE
Stereo  Information, 2020
* Israel: Borderlines
Seit gut 15 Jahren fotografiert Edward Kaprov Israelis und Palästinenser entlang der Grenzen Israels. Er begegnet Menschen, die sich noch immer einsetzen für eine friedliche Koexistenz - trotz des Angriffs vom 7. Oktober. Wie ließe sich das verwirklichen, eine gemeinsame Zukunft von Israelis und Palästinensern, nach einem solchen Trauma?
* Syrien: Im Camp der Blinden
Im Nordwesten Syriens an der Grenze zur Türkei liegt das Al-Nouri-Lager, in dem blinde Zivilisten untergebracht sind. Einige hier sind von Geburt an blind, doch die meisten wurden bei den Bombenangriffen verletzt.

Israel: Borderlines
David Ben Shabbat lebt in dem Dorf Aramsha in der Region Hebron in der Nähe des Sicherheitszauns, der Israel vom Westjordanland trennt. Er gründete mit einem palästinensischen Partner eine Tahini-Fabrik in der Altstadt von Hebron. Sie halten noch immer zusammen, da sie davon überzeugt sind, dass Juden und Araber eine gemeinsame Zukunft haben, auch damit ihr Unternehmen und ihre Freundschaft die Folgen der Blockade über alle Städte im Westjordanland überstehen. "Hier haben wir eine alte Tradition des Zusammenlebens, die sich bewährt hat. Wenn wir uns nur daran orientieren könnten, hätten wir einen Anfang gemacht."
Ehud Krinis ist seit den 1980er Jahren für die Bewegung "Frieden jetzt" aktiv. Mit seiner Gruppe reist er durch die arabischen Dörfer im Westjordanland und hilft ihnen, sich gegen die Angriffe ihrer jüdischen Siedler-Nachbarn zu wehren. "Beim Frieden geht es nicht nur um Abkommen. Es geht vor allem darum, respektvolle und menschliche Beziehungen zwischen den Menschen aufzubauen."
Azzam Nuaje lernte Hebräisch von einer Familie, die den Holocaust überlebt hatte und die er als seine zweiten Eltern betrachtete. Nach dem 7. Oktober wurde er von maskierten Siedlern angegriffen. "Ich werde nicht gehen. Niemals! Sie werden eher über meine Leiche gehen müssen, als mich auch nur einen Zentimeter von hier wegzubewegen."
In dem Beduinendorf Arab-al Aramsha an der nördlichen Grenze zum Libanon wurden die meisten Bewohner wegen des ständigen Beschusses durch die Hisbollah evakuiert. Ahmad Mazen ist geblieben. Er fühlt sich als Israeli. "Unsere jungen Leute gehen zur Armee, manche betrachten sie als Verräter. Für die Israelis schützen sie den Staat. Aber wenn es ihnen passt, werden wir wieder zu Arabern. Wir sind also weder von hier noch von dort".
Wie in Ukraine: Ein Fotograf im Krieg schreibt Edward Kaprov ein Reisetagebuch entlang der drei Grenzen Israels. Mit einer Kamera aus den Anfängen der Fotografie porträtiert verewigt er die Menschen in seinem Film auf Glasplatten und er erzählt ihre Geschichten, ihre Wut, ihre Zweifel, ihre Ängste und ihre Hoffnungen auf die Zukunft.

Syrien: Im Camp der Blinden
An Syriens Grenze zur Türkei liegt das Al-Nouri-Lager, in dem vor allem blinde Zivilisten untergebracht sind.
Hier wird alles getan, um ihnen das Leben zu erleichtern. Im Alltag arbeiten sie, kümmern sich um ihre Angehörigen, treiben Sport oder spielen Dame. Gemeinsam versuchen sie, trotz ihrer Behinderung, in einer Region zu überleben, die immer noch vom Krieg verwüstet wird. Die Armee von Baschar al-Assad und seinem russischen Verbündeten werfen in der Region noch immer Bomben.
Aber ist diese freiwillige Absonderung vom Rest der Gesellschaft für alle hier in Ordnung? Wie nehmen sie den Krieg mit ihren anderen Sinnen wahr? Unsere Reporter trafen Sahar, Ayman, Abu Mahmoud und Yazan, die alle aus ihrer Heimatstadt in die Rebellenenklave Idleb umgesiedelt wurden.

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