So denkt Österreich – wer kam zu Wort?

So denkt Österreich –  Folge 5 am Montag, 9. März

Hinter der ersten Eingangstüre verbirgt sich ein waschechter Zauberkünstler: Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Silvia probt Peter seine Tricks in der Wohnung. Er findet es sehr schade, dass Kleinkünstler generell nicht anerkannt werden und gegenüber Malern ein Schattendasein führen. Darüber würde er auch gerne mal mit Politikern sprechen, aber „wenn ich mir unseren Bürgermeister anschau – wann soll ich mit dem reden? Bin mir ja nicht sicher, ob er nüchtern ist oder …?“

Gerhard ist ein typischer Wiener und ehemaliger Amateurkicker. Doch durch eine angeblich verpfuschte Operation eines Magenbypasses hat er sein Bein verloren. Er ist sich sicher, dass die Ärzte eine Art Mafia sind und mit der Pharmaindustrie unter einer Decke stecken. Das Herz geht ihm aber auf, wenn er von seinen Kindern oder den Enkeln spricht. Oder von seinem Geldgewinn, denn angeblich hat er 3.100 Euro bei einem Gewinnspiel gewonnen. Und das obwohl er gar nirgends mitgemacht hat. Er musste jetzt aber schon drei Schreiben beantworten und auch Kleinigkeiten kaufen – doch vom Gewinn weiterhin keine Spur.

Bei Erhard und Charlotte schlagen die Gemüter höher, wenn es um die Kennzeichnungspflicht der Allergene geht. „Es muss doch jeder selbst wissen, was er fressen kann.“ Warum sich jetzt auch noch die Amerikaner mit ihrem Freihandelsabkommen einmischen und vor allem warum man sich das gefallen lassen muss, versteht Erhard nicht. Neben der Weltpolitik kann das ältere Ehepaar auf ein Leben voller Höhen und Tiefen zurückblicken. Charlotte musste als 20-Jährige miterleben, wie ihre Mutter von ihrem Stiefvater mit dem Küchenmesser erstochen wurde.

Das Ehepaar Alfred und Renate hat ganz andere Sorgen. Die beiden fürchten, dass Putin bald ganz Europa beherrschen könnte. Sie wundern sich, dass sich nicht mehr Leute der drohenden Gefahr aus dem Osten bewusst sind. Sie fürchten, dass der Krieg demnächst bis Österreich kommt und sie dann flüchten müssen.

„So denkt Österreich“ – Folge 4, Montag, 2. März 2015, 21.20 Uhr bei ATV

Frau Helena hat gerade ihren Nachtdienst als Reinigungskraft beendet und protestiert gegen die Allmacht der Politiker, die sich ständig ihr Gehalt erhöhen. „Doch keiner traut sich auf die Straße zu gehen, jeder hat dann Angst, dass er die Arbeit verliert". Sie selbst ist froh, dass sie bereits 50 Jahre ist und in sieben Jahren in Pension gehen kann.

Viel Liebe wartet hinter der Tür von Herrn Ferdinand und Frau Christine. Trotz der 32 Jahre Altersunterschied sind die beiden seit fünf Jahren glücklich miteinander. Ferdinand hat eine esoterische Ader, legt gerne Karten und kann über sein drittes Auge mit Tieren sprechen, bspw. mit den Hasen, die das Paar hält. Energie-Mandalas hübschen die Wohnung auf, denn sie wurden mit positiven Farben handgemalt. Der große Traum von Christine ist ein Urlaub am Meer, denn sie hat das Meer noch nie gesehen. Ferdinand checkt gerade die Prospekte und zieht ein Zypern-Reise für 99 Euro in Betracht.

Das Ehepaar Edith und Ernst hinter der nächsten Türe hat schon einen langen Weg gemeinsam zurückgelegt, sie feiern heuer ihren 58. Hochzeitstag. Doch Edith sagt, dass es nach so langer Zeit nicht mehr die große Liebe, sondern „Gewohnheit" ist. Er sieht das nicht unbedingt so, kann sich noch an den ersten Kuss erinnern. Sie nicht. Doch auch, wenn sie sich nicht bei allem einig sind - damals in der Steiermark, da haben sie Außerirdische gesehen.

Die Afrikanerin Frau Lollo Lusa ist gerne fröhlich, doch es gibt viele Sachen, die sie traurig machen. Beispielsweise, als damals „Haider gestorben ist, war das schrecklich. Der Unfall auf der Straße, das war schrecklich."

Eine der Türen dieser Folge führt ins Atelier des Malers Heribert. Der gewährt Einblicke in seine Arbeit und meint, dass „die Enttäuschung, der Misserfolg der eigentliche Motor der Arbeit ist". Dem Künstler fällt in letzter Zeit vermehrt auf, dass der heutigen Gesellschaft Muße- und Ruhezeiten fehlen. Die Politiker ruft er auf „Dinge zu tun, die vielleicht etwas unpopulär" sind.

So denkt Österreich, Montag, 2. März 2015, 21.20 Uhr bei ATV

„So denkt Österreich“ – Folge 2, Montag, 16. Februar 2015, 21.20 Uhr bei ATV

Mit „So denkt Österreich" bekommt der Seher nicht nur einen Einblick in die Wohnzimmer der Nation, sondern auch in die Gedankenwelt der österreichischen Bürger. Was beschäftigt sie, wie verbringen sie ihr Leben, welche Freuden und Ängste teilen sie mit den Sehern? Auch diesen Montag bietet „So denkt Österreich" ab 21.20 Uhr wieder ein spannendes Panoptikum.

Die 54-jährige Psychologiestudentin Martina ist aus finanziellen Gründen wieder bei ihrer Mutter eingezogen. Gerne würde Martina einen Heimplatz für ihre an sich noch recht rüstige Frau Mama finden. „Heimplätze gibt es erst ab Pflegestufe drei und das geht bei ihr nie und nimmer, weil sie viel zu mobil ist. Das sagt sogar der Arzt." Martina klagt außerdem, dass sie durch die Krankheit der Mutter zu nichts kommt und deshalb auch immer noch studiert. Ihr Traumjob nach dem langen Studium: Gefängnistherapeutin.

Christine, Beamtin in Frühpension, regen in Österreich vor allem die Politiker auf: „Weil's Sachen ankündigen, von denen sie eh schon wissen, dass sie sie nicht halten können. Normalerweise müsste man dagegen protestieren." Außerdem kann Christine nicht verstehen, warum die Leute Angst vor den Asylanten haben. „Dass des arme Hund sind, die im eigenen Land erschossen werden, das registriert bei uns ja keiner. Ich hab mehr Angst vor unseren Leuten, die san nämlich a ned besser."

Auch der 81-jährige Jäger Josef öffnet dem „So denkt Österreich"-Team die Türe. Neben vielen Waffen und unzähligen Jagdtrophäen steht bei ihm sogar ein ausgestopfter Schwarzbär im Wohnzimmer. Viermal war er verheiratet, doch alle seine Frauen sind bereits verstorben. „Die eine hat sich erschossen, die andere is erschossen worden, weil sie verheiratet war. Die dritte is an Krebs gestorben und die vierte durch einen Unfall." Sprichts und zeigt seine Waffensammlung.

Der 47-jährige Installateur Hannes hat eine Tochter, lebt alleine und ist wieder auf Partnersuche, die sich aber nicht ganz so einfach gestaltet. „Das Problem ist, dass wir schon so wirtschaftsgeil sind und unser Konsumverhalten schon zu stark ist. Der Mensch is ka Mensch mehr, er is eine Ware, ist ein Produkt, das sich verpacken und verkaufen muss. Und so ist das auch bei der Partnersuche. Entspricht du nicht dem sozialen Standard, den der Partner sich wünscht, dann hast du nicht den Funken einer Chance."

Inhalt Folge 1 am 9. Februar 2015:

Die gelernte Friseurin Renate will sich von der EU nicht mehr alles gefallen und schon gar nicht alles verbieten lassen. Außerdem stoßen der leidenschaftlichen Froschsammlerin die schwarzen Schafe der katholischen Kirche und die nicht vorhandenen Strafmaßnahmen gegenüber kinderschändenden Geistlichen schwer auf: „Glauben´s, dass es den Kindern ned weh tuat, weil er g´weiht is?"

Auch Pensionist Richard öffnet dem „So denkt Österreich"-Team ganz spontan die Tür und bitte sie im Morgenmantel zu sich in die Wohnung. Richard findet vor allem für die Politiker unverblümte Worte. Doch eigentlich hat er andere Probleme, er findet sein Geld nicht mehr. Entweder hat er es in der Wohnung zu gut versteckt oder versehentlich weggeworfen. Über seine Sorgen tröstet er sich gerne mit ein paar Schnapserln hinweg, die mitunter auch seine Nachbarin mit ihm verkostet.

Dietmar teilt mit den Sehern seinen ganz persönlichen Albtraum. Der ehemalige Bäcker ist mit dem Motorrad mit 100 Sachen gegen eine Wand gefahren. Absichtlich, denn er wollte sich das Leben nehmen. Doch wie er heute meint, war er mit 100 km/h zu langsam. Seit dem Unfall ist er nun in Frühpension und hat die Trennung von seiner Freundin immer noch nicht überwunden.

Für den ehemaligen Oberkellner Klaus steht die Welt nicht mehr lange und Sorgen bereitet ihm der „Zahntechniker" der FPÖ. Der arbeitslose Martin hat nach einem Privatkonkurs zu Gott gefunden und teilt seine Lieblingsstelle der Bibel mit den Zusehern. Außerdem zeigt er, wie er Obdachlose immer freitags am Praterstern mit Kaffee verköstigt.

„So denkt Österreich“ auf ATV

ATV auf den Spuren von Spiras „Alltagsgeschichten“? Am 9. Februar 2015 startet die neue Doku-Reihe „So denkt Österreich“– sechs Folgen immer montags umd 21.20 Uhr bei ATV

Neues ATV-Eigenformat

Ab dem 9. Februar präsentiert ATV mit „So denkt Österreich" eine neue Eigenkreation! In diesem Format erlebt man, was Herr und Frau Österreicher beschäftigt. Woran erfreuen Sie sich, was sind ihr Sorgen und Ängste? Dazu ist ein Kamerateam von Tür zu Tür gegangen, hat angeklopft und Fragen gestellt. Das Ergebnis ist ein Fernsehformat wie ein Adventkalender - hinter jeder Tür eine neue Überraschung. Und somit können nun Geschichten präsentiert werden, die das wahre Leben schrieb. Lustig, spannend, emotional, skurril - hier wird eine große Bandbreite geboten. Die Bürger haben was zu erzählen: „So denkt Österreich" gibt ihnen in sechs Folgen die Möglichkeit dazu.

„Grüß Gott, wir sind von ATV und drehen gerade die Sendung „So denkt Österreich". Dürfen wir Ihnen ein paar Fragen stellen?". Mit diesem Satz machte sich das ATV-Kamerateam auf, um spannende Geschichten zu finden, Meinungen und Statements einzuholen und neue Lebenswelten in fremden Wohnungen zu entdecken. Glückliche Ehepaare präsentieren ihr Zusammenleben, grantelnde Pensionisten trauern der guten alten Zeit nach und noch junge Menschen ziehen Zwischenbilanz über ihr bisheriges Leben. Dazu wird viel politisiert, die eine oder andere skurrile Episode aus der Vergangenheit erzählt und die derzeitigen Probleme dargelegt. Kurzum: hier kann man ganz tief in die österreichische Seele blicken.

Bei „So denkt Österreich" kann man in fremde Lebens- und Gedankenwelten eintauchen und dabei so manche Weisheit, aber auch viel Kurioses und Skurriles entdecken. Die Sendung spielt in den Wohnzimmern der Nation, liefert sehr persönliche Eindrücke und zeigt die Österreicher, wie sie sind.